Zambo warnt SPD-Abgeordnete vor „Schein-Apotheken“ Laura Schulz, 25.06.2024 14:58 Uhr
Weiter Politiker:innen einladen, um sie auf die aktuelle Notlage der Apotheken hinzuweisen und so die Apothekenreform in der vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) angedachten Version zu verhindern: Das Format „Wir müssen reden“ wird auch nach der Veröffentlichung des Referentenentwurfes weiter von den Apotheker:innen umgesetzt. In der Apotheke am Schloßmarkt im baden-württembergischen Rechberghausen schaute nun die SPD-Gesundheitssprecherin Heike Baehrens vorbei.
Bei ihrer Ankunft in der Apotheke von Philipp Wälde habe sie einen großen Andrang gesehen, so die Politikerin auf Facebook. Empfangen wurde sie dort nicht nur von Wälde, der mit seiner Familie die Bless-you-Apotheken betreibt, sondern auch von Tatjana Zambo, Vorsitzende des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV). Wälde selbst sitzt im Vorstand der Landesapothekerkammer (LAK).
„Die Vor-Ort-Apotheken sind wichtig für eine gute und wohnortnahe Gesundheitsversorgung“, schrieb Baehrens nach ihrem Besuch Ende vergangener Woche. Mit Zambo und Wälde habe sie sich „ausführlich über die aktuell angespannte Situation der Apotheken und die geplante Apothekenreform“ ausgetauscht, so Baehrens und bedankte sich für die „wichtigen Einblicke und Anregungen“.
Laut Zambo war es ihr und Wälde besonders wichtig, Baehrens aufzuzeigen, warum die Idee der Light-Apotheken „strikt abzulehnen ist“. „Die Schein-Apotheken führen direkt zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung vor Ort, denn sie stehen für die Menschen nur mit einem eingeschränkten Angebot zur Verfügung. Das Ziel, die Apothekenversorgung in der Fläche zu stützen, wird damit komplett verfehlt. Keine einzige Apothekenschließung wird durch diesen Plan verhindert. Ganz im Gegenteil: Wir haben die SPD-Abgeordnete eindringlich davor gewarnt, dass diese Pläne dazu führen werden, dass die Versorgung in der Fläche für die Menschen schlechter wird“, so Zambo.
Durch die Umsetzung dieses Gesetzesentwurfes bestehe eine „Gefahr durch die Degradierung eines ganzen Berufsstandes und einer eklatanten Aushöhlung des Berufsbildes“. Zambo und Wälde erklärten daher deutlich, warum der Entwurf in seiner aktuellen Form abzulehnen sei.