Die Arbeit muss sich wieder lohnen

Wüst: Apotheken brauchen faire Entlohnung

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Berlin -

Steigende Betriebskosten, sinkende Einnahmen und der anhaltende Personalmangel bringen Apotheken deutschlandweit in Bedrängnis. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) besuchte die Laurentius-Apotheke in Coesfeld in Nordrhein-Westfalen, um sich ein persönliches Bild der Lage zu machen. Dort schilderte der Inhaber und Kreisvertrauensapotheker Dr. Stephan Barrmeyer die Herausforderungen, mit denen Apotheken derzeit konfrontiert sind.

„Die rund 3600 Apotheken in Nordrhein-Westfalen sind ein unverzichtbarer Teil der alltäglichen Gesundheitsversorgung, sowohl in der Stadt als auch im ländlichen Raum. Sie stehen den Menschen in unserem Land als kompetente Berater und vertrauensvolle Anlaufstelle in Gesundheitsfragen ganz persönlich und vor Ort zur Seite – ein Aspekt, der in Zeiten einer alternden Gesellschaft an Bedeutung gewinnt“, betonte Wüst im Rahmen des Termins.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Apotheken auch unter schwierigsten Bedingungen die gesundheitliche Versorgung der Menschen auf hohem Niveau sicherstellen können. Heute jedoch stünden sie zunehmend unter Druck – durch Fachkräftemangel, steigende Kosten und Lieferengpässe. „Es gilt daher, jetzt Wege zu finden, die wertvolle Arbeit unserer Apothekerinnen und Apotheker fair zu entlohnen und die inhabergeführte Apotheke in Zukunft in der Fläche zu erhalten“, versprach Wüst.

Faire Vergütung

Neben Barrmeyer nutzten auch weitere Vertreter der Apothekerkammer (AKWL) und des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) die Gelegenheit, sich mit dem Ministerpräsidenten über die aktuelle Lage der Apotheken auszutauschen. „Wir sind als Apothekerinnen und Apotheker die erste Anlaufstelle vor Ort. Mit den richtigen Strukturen und einer guten Wirtschaftlichkeit können wir hier noch besser sein und dem Gesundheitssystem in Gänze damit zu Einsparungen verhelfen“, erklärte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening.

Dieses heilberufliche Potenzial könnten die Apotheken nur dann entfalten, wenn es sie künftig noch gebe, fügte Verbandschef Thomas Rochell hinzu. „Deshalb muss die anhaltende Schließungswelle endlich gestoppt und müssen die Apotheken vor Ort nach 20 Jahren ohne echte Honorarerhöhung wirtschaftlich konsolidiert werden.“

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