Wolf vertritt Europas Apotheker APOTHEKE ADHOC, 13.01.2011 12:27 Uhr
Mit dem Jahreswechsel hat ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf sein Amt als Präsident des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (Groupement Pharmaceutique de l'Union Européenne, PGEU) angetreten. Wolf will sich in der einjährigen Amtszeit gegen eine Nivellierung in der Arzneimittelversorgung einsetzen: „In einem Europa der Vielfalt darf das Ziel nicht der kleinste gemeinsame Nenner sein. Im Gegenteil: Höchste Qualitätsmaßstäbe müssen eine Vorbildfunktion haben.“
Auch andere Themen betreffen laut Wolf alle Apotheker in Europa: „Der Kampf gegen Arzneimittelfälschungen muss fortgesetzt werden. Die zwanghafte Liberalisierung von funktionierenden Versorgungsstrukturen kann erhebliche Verwerfungen verursachen. Eine Vermischung von unabhängiger Patienteninformation mit Werbung für rezeptpflichtige Medikamente darf es nicht geben.“
Wolf war im Juni auf der Generalversammlung der PGEU in Brügge zum Präsidenten gewählt worden. „Ich freue mich auf ein spannendes Jahr. Ähnlich wie in Deutschland werde ich mich europaweit für die Anliegen und Interessen der Apotheker einsetzen“, so Wolf.
Vor 50 Jahren gegründet, vertritt die PGEU die Interessen von mehr als 400.000 Apothekern in 31 EU-Ländern. Dem Verband gehören die Apothekerorganisationen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, EU-Beitrittskandidaten und EFTA-Mitgliedsstaaten an. Ein halbes Dutzend Mitarbeiter arbeiten unter Teamchef John Chave im Brüsseler Büro.
Bei den EU-Verfahren zum Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie zu Niederlassungsbeschränkungen für Apotheken hatte die Interessenvertretung wichtige Funktionen übernommen. Da sich abzeichnet, dass die EU-Institutionen auch weiterhin bei der Arzneimittelversorgung mitreden wollen, wird die Präsenz in Brüssel auch weiterhin von Bedeutung sein.