Apothekensterben

Wolf: Landapotheken bangen um Existenz

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Die Apotheken in Flächenländern sind dem Apothekerverband Niedersachsen zufolge besonders auf eine Honorarerhöhung angewiesen. „Es sind meist die Landapotheken, die um Ihre Existenz bangen“, sagte Verbandschef Heinz-Günter Wolf, der auch ABDA-Präsident ist. Mit der sinkenden Zahl der Ärzte auf dem Land gehe auch der Umsatz der Landapotheken zurück. Im Schnitt würden in ländlichen Gebieten mehr als 80 Prozent mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln erwirtschaftet.

Die Arzneimittelversorgung sei besonders im Harz sowie in den Regionen Unterelbe und Wesermarsch kritisch. Allein im Harz hätten in den vergangenen drei Jahren sechs Apotheken geschlossen. Für diejenigen, die noch offen haben, vergrößerten sich dadurch die Versorgungsradien. Auch die Abwanderung von Ärzten macht laut Wolf den Apotheken zu schaffen.

In ganz Niedersachsen ging die Zahl der Apotheken im ersten Halbjahr um 14 auf rund 2000 zurück.Bundesweit sank die Zahl um 158 auf 21.080. Im Schnitt schlossen laut ABDA sechs Filialen pro Woche.

Die geplante Honoraranpassung auf 8,35 Euro bedeute eine Steigerung von gerade mal 3 Prozent für neun Jahre, so Wolf. „Das reicht bei Weitem nicht, um die gestiegenen Kosten und die Inflation der vergangenen Jahre auszugleichen. Allein die Personalkosten sind seit 2004 um 18 Prozent gestiegen“, kritisierte er.

 

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