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Wolf: Kassenabschlag für 2012 freigeben

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Die Apotheker gehen in die Offensive: Auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf befassen sich die Apothekerverbände mit einer Überarbeitung ihrer Honorare. Laut ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf geht es um die Existenz vieler Apotheker.

„Ich hatte festgestellt, dass in diesem Jahr jeden Tag eine Apotheke schließt“, sagt Wolf. Das sei eine Folge der Unterfinanzierung: Die Politik habe versucht, für die Krankenkassen Geld zu generieren, indem sie den Apotheken Geld entzieht. „Das funktioniert nicht. Vor allem dann nicht, wenn man im gleichen Atemzug den Apotheken mehr Bürokratie und mehr Aufgaben aufbürdet.“

Wolf zufolge sind die Belastungen für die Apotheken in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen - das Honorar dagegen nicht. Jetzt stellen die Apotheker konkrete Forderungen an die Politik: Vor allem soll der Fixbetrag von 8,10 Euro pro Packung dynamisiert werden.

„Seit dem Jahr 2004 sind es schon 8,10 Euro“, so Wolf. Das könne nicht wahr sein, weil das Personal teurer, die Beratungsintensität und die ganze allgemeine Kostenentwicklung größer geworden sei. Bei allen anderen Heilberufen sei man dem nachgekommen und habe das erkannt, nur bei den Apothekern nicht, kritisiert Wolf: „Das wird jetzt Zeit.“

Denn mit dem AMNOG wurden die Apotheken zusätzlich massiv belastet. Wolf kritisiert, dass der Großhandel seinen Sparbeitrag an die Apotheken durchgereicht hat. Deshalb soll zumindest die Erhöhung des Kassenabschlags der Apotheken nur noch bis Ende dieses Jahres gelten und nicht wie geplant auch 2012.

„Es war geplant, die Apotheken 2011 und 2012 pro Jahr mit 200 Millionen Euro zu belasten“, sagt Wolf. Die Belastung der Apotheken im GKV-Bereich über 200 Millionen Euro laufe, das Geld werde abgezogen. Dazu kämen mehr als 200 Millionen Euro, weil der Großhandel durch Verschlechterung der Konditionen die Belastungen weiterreicht, so Wolf. „Das heißt, über 400 Millionen Euro haben die Apotheken schon in diesem Jahr bluten müssen. Deswegen muss damit in diesem Jahr Schluss sein.“

Außerdem fordern die Apotheker einen Ausgleich für Bereiche, in denen ihre Leistungen nicht gedeckt sind. Beim Apothekertag in Düsseldorf stimmen die Delegierten über rund ein Dutzend Anträge zum Thema Vergütung ab. Danach müssen die Apotheker noch die Regierung überzeugen.

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