Deutscher Apothekertag

Wolf: Arzneimittel sind kein Problembereich APOTHEKE ADHOC, 23.09.2009 14:43 Uhr

Düsseldorf - 

Vor der Eröffnung des Deutschen Apothekertags in Düsseldorf hat ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf die zukünftige Bundesregierung zu einer stringenten Gesundheitspolitik aufgefordert: „Wir Apotheker wollen und brauchen Verlässlichkeit und Qualität in der Gesetzgebung, sonst können wir nicht arbeiten“, so Wolf. „Die Entwicklung der Arzneimittelversorgung darf nicht gekoppelt werden an Legislaturperioden.“

Man werde die neue Bundesregierung an ihren Wahlversprechen messen: „Dabei werden wir darauf achten, dass die freiberufliche Apothekerschaft mit all ihren Kompetenzen anerkannt und diesbezügliche pharmapolitische Aussagen fortgeschrieben werden.“

Mit Blick auf anstehende Gesundheitsreformen sagte Wolf: „Der Arzneimittelmarkt ist kein Grund für Reformen und kein Problembereich unseres Gesundheitssystems.“ Gleichwohl müsse die Arzneimittelversorgung weiterentwickelt werden - aber ohne „politischen Aktionismus“.

Als Beispiel nannte Wolf den Ausbau des Pharmaziestudiums sowie neue Konzepte des Medikationsmanagements und der Zusammenarbeit zwischen Apothekern und Ärzten. Nicht zur Diskussion stünden dagegen Freiberuflichkeit, uneingeschränkte Apothekenpflicht, Arzneimittelfestpreise und Kollektivvertrag.

Als wichtigste Baustellen für die nächste Legislaturperiode sieht Wolf Pick up-Stellen und die ungleichen Bedingungen für ausländische Versandapotheken. Auch die Unklarheit zur Austauschbarkeit von Rabattarzneimitteln müsse schnell geklärt werden. Wolf: „Das Gesundheitswesen ist kein Abenteuerspielplatz. Es ist auch kein Platz, um politische Leidenschaften für Experimente auszuleben.“