„Wir müssen Medizinern zeigen, was wir auf dem Lehrplan haben“ APOTHEKE ADHOC, 27.03.2018 14:57 Uhr
Vorstandssitzung mit Studenten: Die Apothekerkammer Sachsen-Anhalt hat sich kürzlich mit der Fachschaft Pharmazie der Martin-Luther-Universität (MLU) in Halle ausgetauscht. Die Kammervertreter bekamen dadurch einen Einblick in die Probleme der Studenten und der Nachwuchs in die Organisation der Selbstverwaltung. Die angehenden Apotheker forderten dabei die Verbesserung des interdisziplinären Austauschs zwischen Medizin- und Pharmaziestudenten.
Der Vorstand der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt hat den Nachwuchs am Institut für Pharmazie der MLU getroffen. „Wir sind immer wieder erfreut, wie organisiert und engagiert sich der junge akademische Nachwuchs in die Ausbildung einbringt. Wir unterstützen und helfen gern, wo es aus Kammersicht geht“, sagte Kammerpräsident Dr. Jens-Andreas Münch. Der rege Austausch sei von beidseitigem Interesse.
Ende Februar gab es in Halle eine Berufsmesse mit dem Motto „Zukunft selbst gestalten“, die sämtliche Bereiche der Karriereplanung wie Berufsorientierung, Aus- und Weiterbildung, Studium, Job und Karriere sowie Gründung und Selbstständigkeit zusammenführte. Auch die Pharmaziestudenten waren zusammen mit Kammervertretern vor Ort und haben sich für die Nachwuchsgewinnung engagiert.
„Wir haben überlegt, wie wir bei gemeinsamen Messeauftritten noch mehr Aufmerksamkeit auf uns ziehen können. Definitiv bleiben mehr Besucher stehen, wenn etwas am Stand passiert“, erklärt Christoph Steglich, Vertreter der Fachschaft im 4. Studienjahr. Für die nächsten Veranstaltungen sei deshalb die Überlegung, Laborversuche auf den Messestand durchzuführen.
Weiterhin war der Fachschaft der interdisziplinäre Austausch zwischen Medizin- und Pharmaziestudenten wichtig: „Wir müssen den Medizinern zeigen, was wir hier im Studium im Bereich der Pharmakologie alles auf dem Lehrplan haben. Das befördert sicher enorm das Verständnis für unsere komplexe Ausbildung. Denn wenn die angehenden Mediziner begreifen, dass wir gemeinsame sowie einander ergänzende Studieninhalte haben, können wir mehr auf Augenhöhe mit ihnen kommunizieren“, so die Fachschaftsvertreterin Nadin Kersten.
Medizinstudenten der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg hospitieren seit 2016 in Apotheken und lernen, welche Aufgaben neben der Abgabe eines Arzneimittels ein Apotheker zusätzlich bewältigen muss. Das Praktikum soll einen Beitrag zur besseren Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern leisten. Initiiert wurde das Projekt von der Apothekerkammer.
Die Fachschaft wünscht sich eine engere Zusammenarbeit auch mit dem Standort Halle, bislang gebe es nur das gemeinsame Projekt „Teddykrankenhaus“. Beispielsweise könnte es neben Hospitationen auch Fallbeispiele zur Arzneimitteltherapiesicherheit geben, die gemeinsam bearbeitet werden. Versuche der Kammer, die Medizinischen Fakultät der Universität in Halle für weitere Projekte zu begeistern, sei seitens der Mediziner eher von durchwachsenem Interesse.