Kammerpräsident kritisiert FFP-Rabattaktionen

„Wie auf dem Fischmarkt“

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Berlin -

Peter Stahl, Präsident der Apothekerkammer Rheinland-Pfalz, hat kein Verständnis für Kollegen, die bei der Verteilung von FFP2-Masken in eine Rabattschlacht ziehen. Er fürchtet negative Folgen für die politische Arbeit.

„Es steht mir nicht an, kaufmännische Erwägungen zu bewerten“, so Stahl. „Doch handelt sich in meinen Augen nicht um bloße Entscheidungen von Kaufmännern oder -frauen, die ‚auch‘ Apotheker sind.“ Er mahnt: „Mit welchem Argument soll die verfasste Apothekerschaft die Gleichpreisigkeit verschreibungspflichtiger Arzneimittel auch bei PKV-Patienten wie Selbstzahlern oder ein Bonus-/Rabattverbot auch für ausländische Versandkonzerne verlangen, wenn wir uns selber vor laufender Kamera gegenseitig bei der Maskenabgabe wie auf dem Fischmarkt unterbieten?“

Wie sollten die Apotheker – oder die deutsche Regierung – die Gleichpreisigkeit verteidigen beziehungsweise einfordern, wenn sie sie selber nicht lebten? „Und das bei einer solchen, dem Gemeinwohl verpflichteten Aktion.“

Als Standesvertreter mahne er bei jeder Gelegenheit Maßnahmen an, dem zunehmenden Apothekenschwund entgegenzutreten. „Marketingaktionen bei der Masken-Abgabe machen das nicht leichter!“

Laut Stahl sind bereits mehrere Abmahnverfahren anhängig. „Doch unabhängig von dem Ausgang der Verfahren spricht der Kammervorstand seine Mißbilligung gegenüber ‚Gratismasken- und Zugabeverzichtsaktionen‘ durch Kammermitglieder aus. Ich bitte Sie: Helfen Sie uns, das Ansehen unseres Berufsstandes zu wahren und verzichten Sie auf Aktionen, die unserer heilberuflichen Profession entgegenstehen.“

 

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