Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Nachlassen der Wachsamkeit im weltweiten Kampf gegen die Vogelgrippe gewarnt. Zwar seien die Auswirkungen der Krankheit durch Überwachung, Eindämmung und schnellen Reaktionen auf Ausbrüche bislang im Zaum gehalten worden, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan am Dienstag in der indischen Hauptstadt Neu Delhi bei einer internationalen Vogelgrippe-Konferenz. Das Risiko einer Pandemie bestehe aber weiterhin.
Wissenschaftler gingen davon aus, dass das H5N1-Virus sich durch Mutation besser an den Menschen anpassen könne, wodurch es gefährlicher würde. Es gebe keine Gewissheit, ob und wann dies passieren könnte. Chan verwies darauf, dass Ausbrüche von Vogelgrippe beim Menschen fast nur in Entwicklungsländern stattfänden. Der indische Gesundheitsminister Anbumani Ramadoss sagte, Entwicklungsländer müssten günstige Maßnahmen im Kampf gegen Pandemien entwickeln. An der Konferenz in Neu Delhi nehmen mehr als 600 Experten aus 105 Staaten teil.
Vogelgrippeausbrüche bei Geflügel und Wildvögeln wurden in den vergangenen drei Jahren in 60 Ländern festgestellt. Bei Menschen hat die WHO seit 2003 bislang 335 Fälle in 12 Ländern registriert, die meisten davon in Asien. 206 dieser Patienten sind gestorben.
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