Immer wieder zeigt es sich, wie wichtig für die Apotheker Beziehungen zu den Politikern aus der eigenen Region sind. Beim heutigen Westfälisch-Lippischen Apothekertag (WLAT) war es Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), der in seiner Heimat von den Apothekern herzlich begrüßt wurde. So sagte Gabriele Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe: „Wir sind froh, dass Daniel Bahr nach Philipp Rösler andere Weichen gestellt hat.“ Mit seinen „typisch westfälischen Grundtugenden“ habe er einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der inhabergeführten Apotheke geleistet.
Overwiening hatte zuvor die Auswirkungen des AMNOG als „knüppelhart“ bezeichnet. Einer ganzen Anzahl von Apotheken hätten die Sparmaßnahmen den Gar ausgemacht. Sie sie daher froh darüber, dass mit der Anpassung des Fixhonorars und der Notdienstpauschale erste wichtige Schritte geleistet seien worden, so Overwiening. Und weiter in Richtung Bahr: „Bitte machen Sie so weiter!“
In Sachen AMNOG nahm Bahr den eingeschlagenen Kuschelkurs auf und erinnerte daran, dass der Großhandel „seine Position nach dem AMNOG stärker als erwartet ausgenutzt habe“. Der Sparbeitrag der Apotheker sei daher größer als erwartet gewesen.
Mit Blick auf die stetig sinkende Apothekenzahl sagte Bahr allerdings, dass es nicht die Aufgabe des Bundesgesundheitsministers sei, eine Garantie für jede Apotheke auszusprechen. Auch er habe „einen gewissen Bereinigungsprozess“ festgestellt. Allerdings gehöre dies auch zur Freiberuflichkeit und zur Niederlassungsfreiheit, zu denen er nach wie vor stehe.
In Richtung nordrhein-westfälisches Gesundheitsministerium mahnte Overwiening nochmals an, die Zuschüsse zur PTA-Ausbildung nicht abzuschaffen. „Mir fehlt das Verständnis dafür, schließlich lautet die Devise der Landesregierung 'Kein Kind zurück lassen'“, so die Kammerpräsidentin.
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