Westfalen-Lippe

Apothekenberatung in sechs Sprachen

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Berlin -

Auf große Nachfrage stößt die sechssprachige Broschüre der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) mit Hinweisen und Ratschlägen zur Medikamenteneinnahme für Patienten mit Migrationshintergrund. Rund 75.000 Broschüren zur Beratung werden in diesen Tagen an 1300 Apotheken im Kammerbezirk verschickt.

Per E-Mail und Fax hatten die insgesamt 2020 Apotheken im Kammergebiet Westfalen-Lippe die Möglichkeit, wahlweise 25, 50 oder 100 Exemplare kostenlos bei der AKWL zu bestellen. „Stolze 64 Prozent der Apothekenleiter haben von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht“, freut sich Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening über die große Beteiligung. „Damit zeigen die Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe, dass der Berufsstand seinen Teil dazu beiträgt, um die vielen Menschen, die neu zu uns kommen oder bereits gekommen sind, willkommen zu heißen und ihre gesundheitlichen Probleme ernst zu nehmen.“

Auf zwölf Seiten werden in Form von gezeichneten Darstellungen typische Anleitungen zur Medikation angeboten. Dabei geht es um den Einnahmezeitpunkt des Arzneimittels, die spezielle Darreichungsform, um Neben- und Wechselwirkungen und um zusätzlich zu beachtende Aspekte wie Temperatur oder Schwangerschaft. Der Apotheker kann bei der Abgabe eines Arzneimittels für diese Kategorien jeweils die entsprechende Darstellung ankreuzen.

Die Flyer sind in sechs Sprachen abgefasst: deutsch, englisch, russisch, türkisch, arabisch und albanisch. Die Auswahl der Sprachen erfolgte bei der AKWL in Zusammenarbeit mit einem Übersetzungsbüro. Initiiert wurde die Idee durch den anhaltenden Flüchtlingszustrom. Die AKWL hatte in den Apotheken nachgefragt, welche Hilfestellungen sinnvoll und wünschenswert sind.

Auf ein „Branding“ mit Kammerlogo hat die AKWL bewusst verzichtet. „Die Broschüren richten sich an die Patienten, und hier ist die Identifikation mit dem roten Apotheken-A auf weißem Grund genau richtig gewählt“, sagt Overwiening. Auf der Rückseite ist dafür noch genügend Platz für den Apotheken-Stempel, um die Apotheken vor Ort in den Mittelpunkt zu rücken, „denn genau hier soll die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln stattfinden – für Patienten mit und ohne Migrationshintergrund“.

Schon im Herbst vergangenen Jahres hatte die AKWL zur Konzeption der Broschüre Piktogramme aus einer Software des Weltapothekerverbandes FIP extrahiert, aufbereitet und ihren Mitgliedern zum Download zur Verfügung gestellt. Weitere Kammern aus dem gesamten Bundesgebiet hatten diese Piktogramme übernommen und ebenfalls ihren Mitgliedern angeboten.

„Das war jedoch zunächst ein erster Entwurf, um den Apothekerinnen und Apothekern vor Ort eine schnelle, erste Handreichung zu bieten“, erklärt Michael Schmitz, Geschäftsführer Kommunikation bei der AKWL, „jetzt haben wir das Projekt weiterentwickelt.“

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