Bundeskabinett

Wer kann Minister?

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Berlin -

In der CDU rumort es, vor allem jüngere Politiker fordern eine inhaltliche und personelle Neuaufstellung der Partei. Die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel hat zugesagt, noch vor dem Parteitag am 26. Februar das Personaltableau für die Besetzung der CDU-Bundesministerien vorzustellen. Hier eine Liste der potentiellen Kandidaten.


Jens Spahn(37): Sein Name wird in der CDU als erstes genannt, wenn es darum geht, junge Leute ins Kabinett zu holen. Der bisherige Finanz-Staatssekretär ist ehrgeizig und gut vernetzt. Spahn profiliert sich gerne als Merkel-Kritiker und wird von vielen in der CDU hoch geschätzt, vor allem beim konservativen Flügel. Probleme bei einem Ministeramt könnte es geben, weil für den NRW-Proporzplatz auch der bisherige Gesundheitsminister Hermann Gröhe im Kabinett bleiben könnte, etwa als neuer Bildungsminister.

Carsten Linnemann (40): Der wirtschaftsliberale Chef der Mittelstand- und Wirtschaftsvereinigung arbeitet eng mit Spahn und Paul Ziemiak, dem Chef der Jungen Union, zusammen. Linnemann hat als einer der ersten in der Partei nach dem Verlust des Finanzministeriums den Finger in die Wunde gelegt. Die Ressortaufteilung wiege schwer und gehe „mitten ins Mark” der CDU. Linnemann könnte in einem künftig vom bisherigen Kanzleramtsminister Peter Altmaier geführten Wirtschaftsministerium Staatssekretär werden.

Julia Klöckner (45): Die rheinland-pfälzische Landes- und Fraktionschefin gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen der CDU. Klöckner ist bereits seit 2012 CDU-Bundesvize, ihr Wort hat in der Partei Gewicht. Sie könnte als neue Landwirtschaftsministerin nach Berlin wechseln. Es wird aber auch darüber spekuliert, dass Klöckner neue CDU-Generalsekretärin werden könnte.

Helge Braun (45): Der bisherige Staatsminister im Kanzleramt verhandelte bei den Koalitionsverhandlungen für die CDU federführend das zentrale Zukunftsthema Digitalisierung. Der wegen seiner besonnenen Art auch in der SPD geschätzte Arzt könnte als neuer Kanzleramtsminister eine Schlüsselrolle in der künftigen Bundesregierung spielen.

Annette Widmann-Mauz (51): Die bisherige Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsressort gilt als Kandidatin für das Gesundheitsministerium. Das würde auch passen, weil Merkel angekündigt hat, dass künftig jedes zweite Mitglied ihres Kabinetts weiblich ist. Widmann-Mauz ist zugleich auch Chefin der Frauen Union.

Ursula von der Leyen (59): Von der Leyen gilt als quasi gesetzt für das Amt der Verteidigungsministerin, das sie seit 2013 innehat. In der CDU gilt die Tochter des früheren niedersächsischen Ministerpräsidentin Ernst Albrecht als Frau mit einem ausgeprägten Machtanspruch. Das könnte sie ins Spiel bringen, wenn Merkel bei einer kurzfristigen Neuwahl nicht mehr will.

Annegret Kamp-Karrenbauer (55): Die saarländische Ministerpräsidentin und Merkel-Vertraute gilt als eine der größten Zukunftshoffnungen in der CDU und wird als mögliche Nachfolgerin der Kanzlerin gehandelt. Falls sie aktuell nicht in das Bundeskabinett eintritt, gilt es im politischen Berlin als denkbar, dass Merkel sie zur Halbzeit der Legislaturperiode im Zuge einer möglichen Kabinettsumbildung in die Regierung holt.

Daniel Günther(44): Der schleswig-holsteinische Regierungschef führt geräuschlos ein funktionierendes Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP. Sein Platz ist absehbar in Kiel. Günther hat wiederholt gefordert, die CDU brauche neue Gesichter im Kabinett und müsse sich verstärkt über die Zeit nach Merkel Gedanken machen. Günther gilt dabei selbst als eine Zukunftshoffnung in der CDU.

Michael Kretschmer(42): Seit Dezember neuer sächsischer Ministerpräsident, gilt als Mitglied des konservativen Flügels in der Partei und könnte einer der kommenden, führenden Köpfe in der CDU sein. Seine Hauptaufgabe aber liegt zunächst vor allem in Sachsen, er muss die CDU dort wieder auf Kurs bringen. Bei der Bundestagswahl lag die AfD vor den Christdemokraten.

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