Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter und ist jetzt unter die Marke von 18.000 gefallen. Ende März gab es noch 17.939 Apotheken, wie aus Daten der Abda hervorgeht. Dies waren 129 Apotheken weniger als Ende vergangenen Jahres – 17 Neueröffnungen standen 146 Schließungen gegenüber. Damit ist den Angaben zufolge der niedrigste Stand der Apothekenzahl seit mehr als 40 Jahren erreicht.
Der Vize-Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Hans-Peter Hubmann, sagte: „Jede einzelne Apothekenschließung wirkt sich direkt auf die Versorgungsqualität der Patienten aus“. Nun stelle sich die Frage, wie lange eine hochwertige Versorgung unter den jetzigen Bedingungen flächendeckend aufrechtzuerhalten sei. Erschwert werde dies durch einen verschärften Fachkräftemangel, den demografischen Wandel, schleppende Digitalisierung und bürokratische Belastungen.
Angesichts einer angespannten wirtschaftlichen Situation in den Apotheken fordert der Verband eine Honoraranhebung. Die seit zehn Jahren nicht erhöhte Pauschale von 8,35 Euro pro rezeptpflichtigem Medikament für Beratung müsse auf 12 Euro steigen. Sie müsse zudem regelmäßig an die Kostenentwicklung angepasst werden.
Heute Vormittag stellt der DAV beim Wirtschaftsforum weitere Daten zu den Betriebsergebnissen der Apotheken aus dem vergangenen Jahr vor.
Dass die symbolische Grenze von 18.000 Apotheken in diesem Jahr fallen würde, war absehbar. Denn das Apothekensterben hält nun schon seit 14 Jahren an. Nach der Zulassung des beschränkten Mehrbesitzes im Jahr 2004 war die seit dem Jahr 2000 rückläufige Entwicklung zunächst gestoppt worden. Apotheken, die sich nicht mehr rentierten oder die aus anderen Gründen nicht mehr weitergeführt werden konnten, wurden in den folgenden Jahren oftmals in Filialen umgewandelt und blieben somit in Betrieb. 2008 wurde mit 21.602 Apotheken der historische Höchststand erreicht. Seitdem schlossen jedes Jahr mehr Apotheken als neu eröffneten.
Die Abda will rund um den Tag der Apotheke am 7. Juni über die Probleme des Berufsstands informieren. In der Woche danach ist laut Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening ein Protesttag in den Apotheken geplant. Eine Umfrage unter den Mitgliedern soll zeigen, welche Aktionen in der Breite mitgetragen werden.
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