Wartezeiten

Gröhe will Landärzte fördern

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Berlin -

Der neue Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die ärztliche Versorgung in Deutschland spürbar verbessern: In einem Interview der „Bild am Sonntag“ kündigte der Minister an, sich um eine höhere Arztdichte in ländlichen

Gebieten kümmern zu wollen. 

„Ich will mit den Wissenschaftsministern der Länder darüber sprechen, dass junge Leute, die sich verpflichten, eine Praxis im ländlichen Raum zu übernehmen, der Zugang zum Studium erleichtert wird. Dies könnte auch für diejenigen gelten, die ein freiwilliges soziales Jahr zum Beispiel im Rettungsdienst geleistet haben.“

Der Minister kann sich einen Notenbonus als Anreiz vorstellen: „In einigen Bundesländern und an manchen Hochschulen werden entsprechende Regelungen ja auch schon erfolgreich praktiziert.“

Außerdem will er, wie im Koalitionsvertrag versprochen, die Wartezeiten für Kassenpatienten auf Facharzttermine verkürzen. Betroffene Versicherte könnten sich künftig an eine Servicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung wenden, so Gröhe: „Diese vermittelt entweder einen Termin bei einem niedergelassenen Facharzt oder, wenn das nicht geht, eine ambulante Krankenhausbehandlung.“ Die Bundesärztekammer (BÄK) hatte dieses Vorhaben kritisiert und stattdessen eine „dringliche Überweisung“ vorgeschlagen.

Grundlegende Kritik am deutschen Gesundheitssystem hält Gröhe für unberechtigt. In Deutschland erhielten alle Menschen unabhängig von Geldbeutel zum Beispiel auch noch die schwierigste Herzoperation. Das System sei insgesamt gut. „Aber es gibt nichts, was nicht noch verbessert werden kann.“

Nach seiner Befähigung für sein neues Amt gefragt, erklärte Gröhe: „Ein ausgewiesener Gesundheitspolitiker bin ich in der Tat nicht. Aber ich habe in sieben Jahren als Vorsitzender des Diakonischen Werks in meiner Heimatstadt Neuss wichtige Erfahrungen in der Altenpflege, der Gemeindepsychiatrie und der Hospizarbeit gemacht.“

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