Die neuen Wahltarife bei der gesetzlichen Krankenversicherung stoßen Umfragen zufolge bisher nur auf geringes Interesse. Seit dem Start der Gesundheitsreform am 1. April hätten nur wenige der 70 Millionen Kassenpatienten die Möglichkeit genutzt, berichteten das Magazin Focus und die Bild-Zeitung. Demnach gab es 15.000 Interessenten bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), 1.500 bei der Barmer und einige hundert bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK).
Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Kassen könnten den Versicherten jetzt ein breites Spektrum von Tarifen anbieten. Die Einführung brauche Zeit. Wahltarife sehen etwa eine Selbstbeteiligung gesetzlich Versicherter vor, eine Rückerstattung in „gesunden“ Jahren oder die Möglichkeit, dass die Kasse auch homöopathische Arzneimittel bezahlt.
Bei der Techniker-Krankenkasse (TK) wechselten laut Fokus 1.000 bis 2.000 Versicherte. Nach Angaben der TK schreckt viele die lange Bindung an einen neuen Tarif ab. Die Versicherten sind drei Jahre an den neuen Tarif gebunden. Diese lange Frist sei notwendig, um den Kassen Planungssicherheit zu geben, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.
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