Wahlkampftour

Pascoe begeistert Barley (SPD)

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Berlin -

Im Rahmen ihrer Sommerreise besuchte Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley (SPD) das Gießener Unternehmen Pascoe. Dabei standen nicht die Produkte im Vordergrund, sondern die Personalpolitik der Firma. Grund des Besuches waren Auszeichnungen: Pascoe sicherte sich unter anderem den ersten Platz im Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“.

Weil Familienorientierung vor dem Hintergrund von Work-Live-Balance, Diversity und Chancengleichheit eine immer größere Bedeutung gewinnt, entwickelte das Unternehmen ein Konzept für eine ganzheitliche Unternehmensführung. Jeder Mitarbeiter bei Pascoe wird nach Firmenangaben in die Gesamtstrategie eingebunden.

57 individuelle Teilzeitmodelle bis in Führungspositionen und die Möglichkeit des Homeoffice ermöglichen den Mitarbeitern, ihre Arbeitszeit an ihre individuelle Lebenssituation anzupassen. Bei einer gesamten Mitarbeiteranzahl von 200 zeuge dies von einer enormen Flexibilität, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Zusätzlich bietet Pascoe seinen Mitarbeitern ein individuelles betriebliches Gesundheitsmanagement an.

Dass die Idee der ganzheitlichen Unternehmensführung greife, zeige unter anderem die Krankheitsquote, die 50 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liege. Annette Pascoe: „Um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, muss man Arbeitszeitmodelle anbieten, die bei Familien gut ankommen. Wir gehen dabei auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern ein. Das erfordert Umdenken und Mut zu individuellen Lösungen.“

So wünschten Eltern von ganz kleinen Kindern Halbtags- und Eltern von größeren Kindern Teilzeitmodelle, die sich auf ganze Arbeitstage verteilten. Mitarbeiter, die zu pflegende Angehörige hätten, bevorzugten ebenfalls dieses Modell. „Das erfordert Umdenken und Mut zu individuellen Lösungen. Damit geben wir unseren Mitarbeitern eine Wertschätzung für ihre individuelle Lebenssituation. Schließlich stellen sie uns das Wertvollste zur Verfügung, was sie haben: ihre Arbeitskapazität, ihr Know-how und einen Teil ihrer Lebenszeit“, die Firmenchefin.

Nach einem Vortrag der Geschäftsleitung, Besichtigung der Produktion und des Familienbüros zeigte sich die Familienministerin beeindruckt, wie familienfreundlich, modern und zukunftsweisend ein Unternehmen sein könne. Barley: „Moderne Familienpolitik ist auch moderne Wirtschaftspolitik: Wer als Arbeitgeber Fachkräfte gewinnen und sie halten will, muss individuelle Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben machen – und zwar Männern und Frauen in allen Lebensphasen. Ich bin beeindruckt, wie Familienfreundlichkeit im betrieblichen Alltag bei Pascoe in der Kommunikation und im Umgang zwischen Beschäftigten und Führungskräften verankert ist und gelebt wird.“

Das sei nicht selbstverständlich. Kürzlich veröffentlichte das Ministerium eine Studie, die klar aufzeigte, dass es oftmals noch an einer entsprechenden Unternehmenskultur hapere. Beschäftigte schätzten die Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers oft deutlich kritischer ein als die Unternehmen selbst. „Wir brauchen einen Kulturwandel – Familienfreundlichkeit muss selbstverständlich werden. Dazu gehören Elternzeit für Väter, vollzeitnahe Teilzeitangebote, aber vor allem Führungskräfte und Arbeitgeber, die auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Beschäftigten eingehen“, so Barley.

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