Zytostatika-Skandal

VZA will Zyto-Betrüger ausschließen

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Angesichts laufender Ermittlungen in der sogenannten Holmslandaffäre will der Verband der Zytostatika herstellenden Apotheken (VZA) in den eigenen Reihen aufräumen: Der Verband will Mitglieder, die sich ungesetzlich verhalten haben und in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel in den Verkehr gebracht haben, ausschließen. Dies habe die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, teilte der Verband mit. „Der VZA distanziert sich von Kollegen, die das erforderliche Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Apotheker gefährden“, sagte VZA-Präsident Peter Eberwein.

Hintergrund sind Ermittlungen gegen rund 70 Apotheker, die über mehrere Jahre hinweg nicht zugelassene Zytostatika zu günstigen Preisen aus dem Ausland bezogen, in Rezepturen verarbeitet und gegenüber den Krankenkassen als Originalware abgerechnet haben sollen. Inzwischen wurden gegen drei Apotheker Anklagen erhoben.

Bislang ist noch keine Apotheke aus dem Verband geflogen. Ein unmittelbarer Ausschluss ist Eberwein zufolge nicht möglich, da dem Verband die betroffenen Apotheker nicht bekannt seien. Zudem müsse eine rechtskräftige Verurteilung abgewartet werden. Der Verband forderte die Apothekerkammern auf, in diesem Fall auch berufsgerichtlich gegen die Apotheker vorzugehen.

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