Krankenhausfinanzierung

Unikliniken: Bahr mit der Gießkanne

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Berlin -

Die Universitätskliniken beschweren sich über die Finanzspritze der schwarz-gelben Bundesregierung für Krankenhäuser. Das Rettungspaket belaste die Universitätskliniken „massiv“, so Rüdiger Strehl, Generalsekretär des Verbandes der Universitätsklinika Deutschland. Die Hilfsgelder richteten sich nicht nach dem Aufwand der Kliniken für die Behandlung ihrer Patienten.

Die gesundheitspolitischen Spitzen der Koalition hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, den Kliniken in den kommenden Jahren insgesamt 880 Millionen Euro zukommen zu lassen.

Der Großteil der Finanzhilfen soll dafür genutzt werden, die sogenannte doppelte Degression zu bekämpfen. Wenn Krankenhäuser eine gewisse Menge überschreiten, müssen sie dafür Abschläge hinnehmen. Gleichzeitig sinken damit auch die Preise für sämtliche Krankenhausleistungen im jeweiligen Bundesland.

Bahr betonte, dass insbesondere kleineren Kliniken auf dem Land mit den Maßnahmen geholfen werden solle. Wenn große Kliniken in einer Region ihre Mengen überschreiten, solle sich dies nicht mehr so stark auf die Finanzierung der Landkliniken auswirken.

Die Uni-Kliniken sehen darin eine „strukturelle Benachteiligung der Universitätsklinika als Anbieter von Hochleistungsmedizin“. Strehl dazu: „Egal ob es sich um Schwerstkrebskranke oder um Blindarmoperationen handelt, die Regierungskoalition verteilt das Geld mit der Gießkanne pro Fall.“

Die Kliniken werden nach einem Fallpauschalensystem vergütet: Je nach Schwere des Falles verändert sich die Bezahlung. Die Logik dieses sogenannten „DRG-Systems“ werde durch die Entscheidung der Regierung ad absurdum geführt, so Strehl. Die Fallpauschalen seien zwar grundsätzlich richtig, müssten aber angepasst werden. Solche wichtigen Ansätze habe die Regierung allerdings ausgelassen.

Der VUD kritisiert zudem, dass die Finanzspritze auf zwei Jahre beschränkt ausgezahlt wird – obwohl die Schere zwischen Kosten und Erlösen immer weiter auseinander gehe.

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