Für Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat er unermüdlich das GKV-Modernisierungsgesetz und den Gesundheitsfonds erklärt. Ende Juli wird Klaus Vater seinen Posten als Pressesprecher der Minsterin räumen und in das Bundespresseamt ziehen. Dort wird er als stellvertretender Regierungssprecher für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen. Vater übernimmt damit das Amt von Dr. Thomas Steg, der in das Wahlkampfteam von Frank-Walter Steinmeier (SPD) wechselt.
„Warum wird ausgerechnet dieser Miesepeter neuer Regierungssprecher?“, fragte die „Bild“-Zeitung. Tatsächlich sind Vaters öffentliche Auftritte im Berliner Politikbetrieb wegen der Mischung aus Wortgewalt, Ausführlichkeit und Barschheit oft etwas Besonderes. Dabei führt er furchtlos durchs verschachtelte Gesundheitssystem - und hebt auch bei der ungeliebten jüngsten Gesundheitsreform immer wieder positive Seiten hervor. Reformen seien schließlich unumgänglich, meint er. „Man kann sich auch nicht gegen einen Tsunami wehren.“
Gelernt hat er sein Handwerk als Büroleiter des SPD-Sozialexperten Rudolf Dreßler und als Sprecher von Walter Riester. Die Renten-Reform des damaligen Bundesarbeitsministers war nicht unbedingt beliebt. „Das hat mich Nerven gekostet“, sagt Vater. Der Mann überlegte sich aber eine markante Gegenstrategie: Statt auszuweichen stellte er sich den Angriffen. Seit 2002 leitet er die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesgesundheitsministeriums.
Der Politikwissenschaftler war nicht von Anfang an in der Politik tätig. Nach seinem Studium in Bonn war Vater unter anderem als Redakteur für die SPD-Zeitung „Vorwärts“ und den „Stern“ tätig.
Gerissen hat der 63-Jährige sich um den Steg-Job nicht. „Das ist eine Pflichtübung“, sagt er. Nun fährt der Hobby-Autor und Vater von fünf Kindern - ein Enkelkind gibt es auch - erstmal in die Schweiz in Urlaub, allerdings nur ein paar Tage und keine zwei Wochen wie ursprünglich geplant. Allzu lang nach dem Ende der Legislaturperiode möchte Vater dann nicht mehr Dienst für die Regierung tun.
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