Gerade während des Wahlkampfs machten Politiker gerne Station in einer Apotheke. Auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und schaute zwei Tage vor der Wahl in der Leibniz Apotheke in ihrem Wahlkreis Hannover II vorbei.
Von der Leyen hat die Apotheke von Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, besichtigt. „Frau von der Leyen war sehr interessiert und hat sich alles angeschaut“, sagte Linz. Neben der Ministerin nahm auch die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Hannover-Mitte, Diana Rieck-Vogt, an dem Besuch teil.
Von der Leyen schaute sich neben der Rezeptur und dem Labor auch einen Kommissionierautomaten an und ließ sich dessen technische Abläufe erklären. Da die Apotheke Notdienst hatte, war gerade eine größere Medikamentenlieferung eingetroffen. Linz zeigte von der Leyen einen aktuellen Medikationsplan.
Sehr spannend fand die approbierte Ärztin von der Leyen auch, dass die Leibniz Apotheke regelmäßig von Medizinstudierenden der Medizinischen Hochschule Hannover besichtigt wird. Die Apotheke ist auf Infektiologie spezialisiert – HIV, Hepatitis, Drogensubstitution, Multiple Sklerose, Lungen- und Hauterkrankungen – und stellt mehr als 2000 Rezepturen jährlich her. Von der Leyen betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit im heilberuflichen Netzwerk sei: „Als Arzneimittelfachleute sind die Apotheker für eine erfolgreiche Arzneimitteltherapie wichtige Gesprächspartner für die Ärzte.“
Auch über das Thema Versandhandelsverbot wurde bei dem 45-minütigen Besuch gesprochen. Die CDU hatte sich in ihrem Wahlprogramm für ein Rx-Versandverbot stark gemacht. Von der Leyen kommt aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Vor-Ort-Apotheken für die Versorgung auf dem Land sind. „Gerade für ältere Patienten auf dem Lande ist das persönliche Beratungsgespräch in der Apotheke sehr wichtig für die Therapietreue und zum Entdecken von unerwünschten Arzneimittelwirkungen“, erklären von der Leyen und Linz übereinstimmend.
Linz ist Wahlkreisbotschafterin des Wahlradars Gesundheit und hatte von der Leyen eingeladen. Die beiden kennen sich noch seit der Zeit, als von der Leyen Sozialministerin in Niedersachsen war. Auch FDP-Bundestagskandidatin Ulla Ihnen stattete der Apotheke bereits einen Besuch ab. In dieser Woche folgt noch Yasmin Fahimi von der SPD, die gegen von der Leyen im Wahlkreis Hannover II das Direktmandat gewonnen hat.
Von der Leyen habe den Besuch sehr interessant gefunden, erzählt Linz. Trotz Zeitdrucks am vorletzten Tag des Wahlkampfs, sei sie entspannt gewesen. Die Ministerin war mit vier Sicherheitsleuten angereist – zwei warteten vor der Tür und zwei gingen mit durch die Apotheke.
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