Niombo Lomba

Von Celesio in die Kommunalpolitik

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Niombo Lomba kehrt zurück auf die politische Bühne. Ihren Posten bei Celesio hat die ehemalige grüne Spitzenpolitikerin Ende 2008 nach zwei Jahren geräumt. Jetzt tritt Lomba als Kandidatin der Grünen in Stuttgart bei den Kommunalwahlen an. „Ich liebe Stuttgart und will mich gesellschaftlich einbringen“, erklärte Lomba den Jojo-Effekt ihrer Karriere gegenüber APOTHEKE ADHOC. An der Kommunalpolitik reizt Lomba die Nähe zu den Menschen. Das ehemalige Mitglied des Bundesvorstands ihrer Partei kandidiert auf Listenplatz 11 für den Gemeinderat.

Zwischen 2000 und 2002 hatte Lomba im Bundesvorstand der Grünen gearbeitet, zusammen mit den beiden heutigen Fraktionsspitzen Fritz Kuhn und Renate Künast sowie dem ehemaligen Parteivorsitzenden Reinhard Bütikofer. Nach ihrem Rückzug aus der Politik war sie zunächst in der Politikberatung bei PRGS - Ecco Berlin tätig, anschließend ein Jahr als freie Beraterin.

2006 heuerte sie schließlich als Corporate External Affairs Managerin beim Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio an. Kurz zuvor waren die Grünen im Bundestag mit einem Antrag gescheitert, das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheken aufzuheben. Jedoch sei sie selbst während dieser Zeit nicht politisch aktiv gewesen, sagte Lomba gegenüber APOTHEKE ADHOC. Zurückhaltend äußert sie sich heute über ihren Abschied von Celesio: „Ich wollte einfach etwas anderes machen.“

Einen Zusammenhang zwischen den politischen Forderungen nach Apothekenketten und einer personellen Verbindung zum Pharmagroßhändler Celesio weist man auch bei den Grünen zurück: „Ich würde das nicht überbewerten. Unsere Forderungen stellen wir bestimmt nicht, um irgendwelchen Konzernen zum Gewinndurchbruch zu verhelfen“, sagte Grünen-Sprecher Dr. Jens Althoff gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Problematisch wäre es aus seiner Sicht nur, wenn Lomba schon vor ihrem Wechsel auf der Gehaltsliste des Konzerns gestanden hätte. Der Fall liege anders, wenn jemand aus politischer Überzeugung handle, so Althoff.

Letztere kann man Lomba bei ihrer zweiten politischen Karriere in jedem Fall unterstellen: Die gebürtige Freiburgerin ist in Stuttgart aufgewachsen und fühlt sich seit ihrer Rückkehr vor drei Jahren von vielen kommunalen Themen persönlich betroffen. Dass sie jetzt nicht mehr auf der ganz großen Bühne mitspielt, macht Lomba nichts aus: „Das spielt für mich keine Rolle. Für mich ist es genauso spannend, wie Kinder zu ihrer Schule laufen können.“

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