Rx-Arzneimittel

Volkmer für Versandverbot APOTHEKE ADHOC, 03.06.2008 15:48 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der deutschen Politiker, die sich gegen den Versand von verschreibungspflichtigen Medikamenten ausspricht, wächst: „Ich unterstütze die Bestrebungen, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu untersagen“, sagte die Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin für den Arzneimittel- und Apothekenbereich der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Marlies Volkmer. Dies sei die einzige Möglichkeit, um die Abgabe von Arzneimitteln in Drogerien, an Tankstellen oder Zeitungskiosken zu verhindern.

Medikamente dürften nicht zwischen Waschmitteln, Motoröl und Zeitungen verkauft werden, so Volkmer. Sie seien ein besonderes Gut, über dessen Risiken gut beraten werden müsse und bei dessen Abgabe besondere Qualitätsanforderungen erfüllt werden müssten.

„Die Sicherstellung einer qualitätsgesicherten Arzneimittelversorgung hat der Gesetzgeber nicht ohne Grund den Apotheken übertragen“, sagte Volkmer. Im Gegensatz zu Drogerien und Tankstellen verfügten sie über entsprechend ausgebildetes Personal, das jederzeit beraten kann, nicht nur auf Nachfrage und nicht nur telefonisch. Die Apotheken könnten zu jeder Zeit Verpackung, Transport, Lagerung und Zustellung qualitätsgerecht sicherstellen. Zudem seien sie zu Nacht- und Notdiensten verpflichtet und stellten damit die Versorgung sicher.

Eine Beschränkung des Versandhandels auf rezeptfreie Medikamente stehe im Einklang mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes, so Volkmer. Am Montag hatte sich auch der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion Wolfgang Zöller (CSU) für ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgesprochen.