Die SPD-Gesundheitsexpertin Dr. Marlies Volkmer sieht im heute vorgestellten Gesunheitskonzept der schwarz-gelben Koalition die schleichende Einführung einer Kopfpauschale: „Frau Merkel hat sich in den letzten vier Jahren nicht vom Saulus zum Paulus gewandelt. Sie wollte die Kopfpauschale schon 2005 einführen - und hat sich in der großen Koalition an der SPD die Zähne ausgebissen.“

Für die Versicherten sei heute ein schwarzer Tag, sagte Volkmer. Sie würden durch das Einfrieren des Arbeitgeberanteils mit den Kostensteigerungen der Zukunft allein gelassen und müssten Beiträge zahlen, die sich nicht an ihrem Einkommen orientieren. „Die Chefsekretärin wird also prozentual sehr viel stärker belastet als der Chef“, so Volkmer. Außerdem sei noch nicht geklärt, woher die Steuergelder für den Sozialausgleich kommen sollen. Durch die geplanten Veränderungen beim Risikostrukturausgleich müssten Versicherten im Osten „doppelt und dreifach zahlen“, so die SPD-Politikerin.

Zukünftig werde es ein System von Grund- und Wahlleistungen geben, wenn jeder seinen Leistungskatalog selbst gestalten könne. „Das ist die Zwei-Klassen-Medizin“, sagte Volkmer. Die FDP bezeichnete sie als den „Totengräber der gesetzlichen Krankenversicherung“.