Linke: Honorar für Rezeptsammelstellen APOTHEKE ADHOC, 25.02.2013 11:18 Uhr
Bei der Umsetzung der Notdienstpauschale soll es nun Schlag auf Schlag gehen. Auch die Linke begrüßt die Unterstützung von Landapotheken. Im Wahlprogramm der Oppositionspartei finden sich zwar keine Positionen zum Apothekenmarkt. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Martina Bunge, würde aber Landapotheken zusätzlich unterstützen – inklusive ihrer Rezeptsammelstellen.
Es sei an der Zeit gewesen, dass die Notdienstpauschale umgesetzt werde, so Bunge. Sie sieht Politik und Apotheker gleichermaßen in der Pflicht: „Beide Seiten sind jetzt gefragt, die Abwicklung möglichst unbürokratisch auszugestalten.“ Der Notdienst ist laut Bunge einer der Vorzüge gegenüber dem Versandhandel, der sich „überall ausklinke“: „Deshalb müssen die, die im Notdienst einbezogen sind, auch angemessen bezahlt werden.“
Um die Arzneimittelversorgung auf dem Land zu verbessern, wollen die Linken auch Rezeptsammelstellen stärken. Damit pharmazeutische Fachkräfte Medikamente beraten können, sollte laut Bunge auch diese Leistung zusätzlich vergütet werden: „Auch Rezeptsammelstellen müssen vernünftig vergütet werden. Das Ganze soll kein reiner Lieferservice sein, sondern wir wollen, dass auch ein Pharmazeut mitfahren und beraten kann. Wir haben den Anspruch, nicht nur in der Apotheke eine gute Beratung zu garantieren, sondern auch bei solchen neuen Formen.“
Aus Sicht der Linken sollten sich die Apotheker in unterversorgten Regionen einer Bedarfsplanung anschließen. „Wir sehen den Ärztemangel, und dort, wo die Ärzte weggehen, haben es die Apotheken schwer. Eigentlich müssten die Apotheken Interesse daran haben, in die Bedarfplanung einbezogen zu werden.“
Allerdings will Bunge kein Genehmigungsverfahren für neue Apotheken. Vielmehr gehe es darum, dass sich Pharmazeuten vor der Eröffnung einer Apotheke über die Versorgungslage informieren könnten – in ihrem eigenen Interesse.
„Jeder Pharmazeut überlegt doch vorher: Lohnt es sich dort, wo schon drei Apotheken sind, noch eine vierte? Dabei kann man sich aber verkalkulieren. Wenn der Apotheker aber durch die Einbindung in die Bedarfsplanung, die von mir aus rein informativ sein kann, Informationen bekommt, dann weiß er: Dort ist ein sicher Standort.“
Aus Sicht von Bunge gibt es für die Apotheker viele Gründe, bei der Bundestagswahl die Linke zu wählen: Als Beispiele nennt die Gesundheitsexpertin das Bekenntnis ihrer Partei zum Fremd- und Mehrbesitzverbot und zur Erstattungsfähigkeit von OTC-Produkten. „Auch unser Schlager – das Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln – stärkt die inhabergeführte Apotheke vor Ort.