Die Apotheker haben beim DAV-Wirtschaftsforum neue Forderungen an die Politik gestellt. Bei Staatssekretär Karl-Josef Laumann (CDU) beißen sie damit aber offenbar auf Granit. Der Bevollmächtigte für Pflege will sich zunächst um sein Kernthema kümmern.
ADHOC: Was erwarten Sie von einer guten Apotheke?
LAUMANN: Das Wichtigste ist, dass die Apotheke gut berät zu allen Medikamenten, die Menschen verschrieben bekommen oder in der Apotheke kaufen. Ich wünsche mir auch, dass die Apotheken sich so einrichten, dass die Beratung auch in einem geschützten Umfeld stattfindet: Apotheke so wie früher, mit einer ganz normalen Ladentheke und jeder bekommt mit, was gesprochen wird, das muss der Vergangenheit angehören. Apotheken müssen sich auch baulich verändern, sodass eine persönliche Beratung möglich ist.
ADHOC: Wo sehen Sie noch Defizite?
LAUMANN: Defizite gibt es eigentlich nur bei Apotheken, die sich mehr als Medikamentenabgabestelle und Verkaufsstelle empfinden. Aber ich glaube, das ist ein Problem, das erstens kein großes mehr ist und zweitens durch den Generationswechsel auch immer mehr überwunden wird.
ADHOC: Die Apotheken haben verschiedene Forderungen an die Politik gestellt. Was ist in dieser Legislaturperiode möglich?
LAUMANN: Ich bin der Meinung, dass in den nächsten Jahren in unserem Gesundheitssystem auch mehr Geld in die Pflege muss. In den letzten Jahren ist die Pflege stiefmütterlich behandelt worden. Und da das Gesundheitssystem in Deutschland so funktioniert, dass jede Gruppe für natürlich sich wirbt und Interessen durchsetzt. Aber ich sage Ihnen ganz offen, dass aus meiner Sicht in den nächsten vier Jahren die Pflege der Bereich ist, bei dem wir am meisten darauf achten müssen, das er nicht zu kurz kommt.
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