Video-Spezial BVDVA

Buse: 20 Prozent sind möglich

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Berlin -

Die Versandapotheken wurden von dem geplanten Rx-Boni-Verbot kalt erwischt. Christian Buse, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA), hätte sich von der Politik im Vorfeld mehr Mitsprache gewünscht. Trotzdem glaubt der Chef der Versandapotheke Mycare daran, dass sowohl im OTC-, als auch im Rezeptgeschäft für die Versender mehr drin ist.

„Die Politik muss lernen, mit allen Verbänden Entscheidungen zumindest zu diskutieren, und das findet leider nicht in dem Maße statt wie ich mir das in einer Demokratie wünsche“, so Buse.

Gerade beim geplanten Rx-Boni-Verbot hätte die Politik nicht nur mit der ABDA, sondern auch mit den anderen unmittelbar Betroffenen reden sollen, findet der BVDVA-Chef.

Das von der Regierung geplante Rx-Boni-Verbot findet Buse zwar ungerecht. Einen Rückschlag für das eigene Rezeptgeschäft befürchtet der Mycare-Chef aber nicht: Sicherlich werde es ohne Anreize sehr viel schwieriger, Neukunden zu gewinnen, sagte Buse. „Aber die Zukunft bringt vielleicht auch Innovationen, die den Rezeptweg in die Versandapotheke leichter machen, als wir das heute noch glauben.“

Auch für den Versandmarkt insgesamt sieht der BVDVA-Chef gute Aussichten. Er glaubt, dass die Versandapotheken die 20-Prozent-Marke des OTC-Umsatzes anpeilen können.

Die Versandapotheken setzen sich zudem weiter für eine Aufhebung der Preisbindung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein. Von Höchstpreisen könnten Buse zufolge aber auch stationäre Apotheken profitieren: „Es waren in den vergangenen Monaten durchaus auch Apothekengruppierungen, die Boni für sich entdeckt hatten. Ergebnis: Höchstpreise bringen deutlich mehr Wettbewerb in dem Segment.“

Von der ABDA fühlt sich Buse nicht unbedingt gut vertreten: „Mir fehlen die Visionen: Wo ist der Berufsstand in zehn oder zwanzig Jahren?“ Es gebe keine Konzepte für eine Weiterentwicklung des Berufsstandes. Wenn er seinen Kindern raten sollte, Pharmazie zu studieren, brauche er eine Antwort darauf, was sie seitens des Berufsstandes zu erwarten hätten, so Buse.

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