Video-Call mit Tele-Notarzt Carolin Ciulli, 23.06.2024 08:19 Uhr
In Brandenburg soll eine telenotärztliche Versorgung im Rettungswesen eingeführt werden. So sollen unter anderem in den sogenannten „Integrierten Regionalleitstellen“ (IRLS) landesweit einheitliche telenotärztliche Systeme zur Verfügung gestellt werden. In anderen Bundesländern gibt es vergleichbare Projekte bereits.
Der Landesregierung zufolge wird die Notfallrettung mit der geplanten telenotärztlichen Versorgung optimiert. Der Landtag hat Änderungen des Brandenburgischen Rettungsdienstgesetzes und der Landesrettungsdienstplanverordnung beschlossen. Rettungskräfte sollen im Einsatz mittels digitaler Kommunikation bei Bedarf Telenotärztinnen oder Telenotärzte anfordern können.
Flächenland mit Fachkräftemangel
„Mit der Einführung eines Telenotarztsystems wird das bestehende Rettungswesen sehr gut ergänzt und an die aktuellen technischen Entwicklungen angepasst“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen). Das Telenotarztsystem solle die Notärztinnen und Notärzte aber nicht ersetzen, sondern dazu beitragen, die schnellstmögliche ärztliche Betreuung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Geplant seien Echtzeit-Vitaldaten-Übertragungen, Sprach- und gegebenenfalls Sichtkontakt.
Auch im Rettungswesen stelleder zunehmende Fachkräftemangel eine große Herausforderung dar. „Hier gilt es, bedarfsgerechte und praxisorientierte Lösungen zu finden, um diese Herausforderungen zu meistern. Die Einführung des Telenotarztsystems ist deshalb für ein dünn besiedeltes Flächenland wie Brandenburg aus mehreren Gründen von großer Bedeutung.“ Mit dem Telenotarztsystem könne das therapiefreie Zeitintervall vom Notruf bis zum ärztlichen Handeln am Einsatzort überbrückt und die rettungsdienstliche Versorgung verbessert werden.