Das IGES Institut veröffentlicht jährlich im Auftrag der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) den Arzneimittel-Atlas. Das digital erscheinende Werk liefert transparente und strukturierte Informationen über die Entwicklung der Arzneimittel-Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
„Alle Akteure im Gesundheitswesen sollten jetzt Chancen für eine nachhaltige Verbesserung der Versorgungsqualität nutzen: Die Finanzlage der Krankenkassen lässt es zu“, sagt Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa, anlässlich der Präsentation des neuen Arzneimittel-Atlas. Der Zuwachs der Arzneimittelausgaben der Krankenkassen sei 2015 moderat mit 4,4 Prozent. Gleiches erwartet der vfa für 2016.
Echter Therapiedurchbruch: laut Fischer könne seit wenigen Jahren Hepatitis C durch neue Medikamente innerhalb von drei Monaten fast nebenwirkungsfrei geheilt werden. Ähnlich positive Entwicklungen sehe man bei Krebs: Die Sterblichkeit sei seit 1990 um 25 Prozent zurückgegangen. „Das hat nicht nur, aber viel mit der Innovationsbilanz der forschenden Pharma-Unternehmen zu tun“, erklärt Fischer in einer Pressemitteilung des vfa.
Auch erwarte man einen Rückgang für die Therapiekosten von Hepatitis C. Grund dafür seien Preisverhandlungen und der Rückgang des Verbrauchs, so Professor Bertram Häussler, Leiter des IGES Instituts. Derweil bemängelt Fischer die Gesundheitspolitik: anstatt neue finanzielle Handlungsspielräume zur Stärkung der Arzneimittelversorgung zu nutzen, erwäge man neue Optionen für Verordnungsausschlüsse, um Patienten neue Therapien zu verwehren.
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