Expopharm

vfa: Importboom verschlechtert Sicherheit

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Düsseldorf -

Der seit Juli zu beobachtende Boom bei Importarzneimitteln verschlechtert aus Sicht des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa) die Sicherheit der Arzneimittelversorgung: „Insgesamt führt diese politisch nicht gewollte Entwicklung zu einer Verschlechterung der Arzneimittelsicherheit, zu großen Risiken für eine stabile und flächendeckende Versorgungslage und zu einer erheblichen Verunsicherung der Patientinnen und Patienten in den Apotheken“ kritisierte zur Eröffnung der Expopharm Verbandsvize Frank Schöning (Bayer).

Eine intensive Debatte innerhalb unserer Branche und sicher auch innerhalb der Apothekerschaft löse derzeit die Umsetzung des neuen Rahmenvertrags im Hinblick auf die Importförderung aus. „Der Gesetzgeber schien beim GSAV auf einem guten Weg zu sein – bevor sich dann letztendlich doch die Interessen eines kleinen Bundeslandes durchsetzten“, so Schöning. Der neue Rahmenvertrag zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband entfalte nun allerdings genau die entgegengesetzte Wirkung und stehe damit dem politischen Willen diametral entgegen. Schöning: „Sie kennen die Zahlen: Der Importmarkt wächst seit Juli dramatisch und überproportional.“

Es liege der Verdacht nahe, dass der neue Rahmenvertrag hier die alles entscheidende Rolle spiele und – zu Lasten der Patienten, zu Lasten des politischen Willens und zu Lasten der heimischen Industrie - in die völlig falsche Richtung ziele. Dies könne auch nicht nur monokausal an begrifflichen Ungenauigkeiten liegen, wonach zwei wirkstoffgleiche patentgeschützte Originale und ihre Importe neuerdings fälschlicherweise in den Generikamarkt einsortiert worden seien und damit quasi eine zweite „Importförderklausel“ eingeführt worden sei.

Der vfa appelliere daher nachdrücklich an die Vertragspartner, das neue Regelwerk auf seine Schwachstellen hin zu überprüfen und durch entsprechende Änderungen dem politischen Willen gerecht zu werden. Wenn schon die Importeure selbst nicht glücklich seien und – wie zuletzt geschehen – erklärten, dass sie eine Änderung des Regelwerks befürworteten, weil sie sich in bestimmten Fällen vor die unlösbare Herausforderung gestellt sähen, bis zu 100 Prozent des Marktes mit Importware zu bedienen, „dann sollte das alle Beteiligten aufhorchen lassen“.

Ganz im Gegensatz dazu habe Securpharm unzweifelhaft das Potenzial, theoretische Sicherheitslücken weiter zu schließen. „Ich weiß auch, dass die Einführung nicht immer ganz reibungslos ablief. Aber: Für ein Projekt dieses Ausmaßes hat es doch erstaunlich gut funktioniert. Und es wird immer besser. Dank Ihres Engagements haben wir hier ein wirkliches Mammutprojekt auf einen sehr guten Weg gebracht“, so Schöning. Das zeige, dass gemeinsame Projekte zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen gelingen könnten.

Die forschenden Pharmaunternehmen setzten daher weiterhin auf gute Zusammenarbeit mit den Apotheken. Schöning: „Wir brauchen Sie, damit Patienten in Deutschland am Ende einer sicheren Vertriebskette gut beraten werden und unsere Produkte so wirken, dass sie Leiden lindern und in manchen Fällen sogar Krankheiten heilen können.“ Dies sei alles andere als trivial.

Die Hersteller würden in den nächsten Jahren viele neue Möglichkeiten und eine Reihe revolutionärer Therapien in die Versorgung bringen, etwa in der Onkologie, kündigte Schöning an: „Immer mehr Krebserkrankungen werden so in den nächsten Jahren von einer tödlichen zu einer chronischen Erkrankung werden. Die Überlebensraten steigen kontinuierlich und der Anteil derjenigen, die nach überstandener Krebserkrankung wieder ins Arbeitsleben zurückkehren kann, erhöht sich rasant. Dahinter stecken moderne Diagnostik, bessere Prävention, effektivere Früherkennung und innovative, komplexe Medikamente.“

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