Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) vollzieht einen Führungswechsel und plant eine strategische Neuaufstellung. Die langjährige Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer verlässt nach acht Jahren mit Ablauf ihres Vertrages zum 30. April 2019 den Verband. Han Steutel (59), Vorsitzender des vfa-Vorstands und Geschäftsführer der Bristol-Myers Squibb, übernimmt ab dem 1. Mai 2019 kommissarisch die Leitung des vfa.
Bis zur Mitgliederversammlung am 27. Juni 2019 bereitet der Vorstand zusammen mit den Mitgliedern eine strategische Neuaufstellung des Verbandes vor, heißt es in einer Mitteilung. Die Intention sei, dass der vfa künftig Vorstandsvorsitz und Hauptgeschäftsführung zusammenlege und Han Steutel als Präsident die Führung des Verbandes übernehmen wird. „Unser Ziel ist es, Profil und Wahrnehmung des vfa zu stärken und nach innen und außen nur noch mit einer Führungsspitze aufzutreten. So möchten wir die Gestaltungskraft des vfa in der gesundheits-, aber gerade auch in der wirtschafts- und forschungspolitischen Diskussion erhöhen“, fasst Han Steutel die Gründe für die geplante Neuaufstellung zusammen. Das deutet darauf hin, dass der vfa mit der politischen Durchsetzungskraft seiner Hauptgeschäftsführerin nicht mehr zufrieden war.
Im Namen des Vorstands und der Mitglieder dankte Steutel Fischer für die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit: „Unser großer Respekt und Dank gilt Birgit Fischer, die den Verband acht Jahre lang geprägt hat. Unter ihrer Führung ist es gelungen, den vfa weiter als kompetenten, zuverlässigen und zukunftsoffenen Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Medien auszurichten. Ob im Pharmadialog der Bundesregierung, in der Abstimmung mit den Verbänden der Branche oder in der Offenheit gegenüber Kooperationen mit anderen Akteuren: Mit ihrer Erfahrung und Persönlichkeit hat sie den forschenden Pharma-Unternehmen eine Stimme gegeben und das Gesundheitssystem dabei stets ein Stück nach vorne gedacht. Wir wünschen ihr für ihre Zukunft alles erdenklich Gute."
„"Ich verstehe 'Gesundheit' immer als Aufgabe von Vielen und nicht von Einzelnen. So waren mir in meiner Zeit beim vfa zwei Anliegen besonders wichtig: Zu vermitteln, welchen Beitrag die forschenden Pharma-Unternehmen im Gesundheitssystem und an ihren Standorten leisten. Und welche Verantwortung sie im engen Zusammenspiel mit anderen Akteuren übernehmen, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten fit für die Zukunft zu machen. Ich wünsche den Mitgliedsunternehmen und dem Team des vfa weiter viel Erfolg, um das wichtige politische Themenfeld 'Forschung und Gesundheit' mitzugestalten", verabschiedete sich Fischer. Vor acht Jahren war Fischer von der Barmer Krankenkasse zum vfa gewechselt. Bei der Barmer arbeitete Fischer zwei Jahre als stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Der Wechsel von der Kasse zum vfa sorgte für eine Überraschung. Vor allem auch, weil Fisher SPD Mitglied ist zuvor von 2002 bis 2005 Gesundheitsministerin in NRW war.
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