Ärztehonorare

Verteilungsstreit geht weiter

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Fast fünf Monate nach dem Start der umstrittenen Honorarreform für die rund 140.000 niedergelassenen Ärzte hoffen die Mediziner weiter auf eine gerechtere Verteilung. Beschlüsse dazu sollen heute bei Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gefasst werden.

„Die Regelleistungsvolumen müssen gerechter werden“, sagte KBV-Sprecher Dr. Roland Stahl. Benachteiligte Ärzte sollen so mehr Leistungen außerhalb ihrer Quartals-Obergrenzen abrechnen können. Praxen mit einem großen Leistungsangebot, aber einer geringen Zahl an Behandlungsfällen würden heute benachteiligt. „Ich erwarte, dass die Kassen hier mitziehen“, sagte Stahl.

Der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, sagte: „Gute Lösungen werden wir dann unterstützen, wenn sie nicht zu neuen Lasten für die gesetzliche Krankenversicherung führen.“ Die Ärzte sollten jetzt gute Vorschläge machen, wie die Honorarverteilung besser geregelt werden könne. „Es geht darum, die Honorarsumme besser zu verteilen und nicht darum, sie zu erhöhen.“

Seit dem Start der Vergütungsreform zu Beginn des Jahres protestieren tausende Fachärzte gegen befürchtete Einschnitte bei ihren Honoraren. Die Behandlungen und Diagnosen werden nur bis zu bestimmten Grenzen voll bezahlt. Es gibt Durchschnitts-Pauschalen. Mit der aktuellen Regelung sind Praxen mit einem großen Angebot und eher weniger Behandlungsfällen im Nachteil. Die KBV will erreichen, dass es mehr Möglichkeiten zu Sonderabrechnungen gibt und weitere Posten in das Regelleistungen aufgenommen werden.

Aus Sicht der Kassenvertreter reicht die im Vergleich zu 2007 um mehr als drei Milliarden Euro erhöhte Honorarsumme vollkommen aus. Insgesamt können die niedergelassenen Ärzte 2009 mehr als 30,5 Milliarden Euro allein von den Krankenkassen erwarten.

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