Versorgungswerke

AKWL: Rentenchef geht in Rente

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Berlin -

Der Vorstandsvorsitzende des Versorgungswerkes der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Günther Bartels, geht selbst in Rente. Zum Abschied konnte der 67-Jährige noch einmal gute Zahlen präsentieren: Die Nettorendite lag bei 4,3 Prozent und damit oberhalb des Rechnungszinses von 4 Prozent. Neben einer Stärkung der Rücklagen gibt es daher für die Apotheker aus Westfalen-Lippe und Bremen eine Dynamisierung der Renten und Anwartschaften um 0,5 Prozent.

Bartels war 26 Jahre für das Versorgungswerk tätig, noch länger für die AKWL. Beim ARZ Haan war Bartels bereits Ende 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Bei der Kammerversammlung in der vergangenen Woche wurden auch sein Vorstandsvize Dr. Joachim Tautges und Aufsichtsratsmitglied Toni Rimrod verabschiedet.

Im vergangenen Jahr profitierte das Versorgungswerk vor allem von den guten Zinsen der festverzinslichen Wertpapiere. Da von den Anlagen mit besseren Renditen jedes Jahr einige fällig werden, sinke der Durchschnitt der Verzinsung weiter, so Bartels. Die Entwicklung mit Blick auf das Niedrigzinsniveau sei nicht zu Ende, der Effekt wirke sich schleichend aus, so Bartels.

Das Versorgungswerk hatte daher schon im vergangenen Jahr beschlossen, den Rechnungszins ab 2014 von 4 auf 3 Prozent zu senken. Diese Maßnahme betrifft allerdings nur neue Einlagen. Die 2013 erzielten Überschüsse wurden zur Sicherheit nur teilweise für eine Dynamisierung verwendet. Um das niedrige Zinsniveau weiter abfedern zu können, wurde die Zinsschwankungsreserve um 7 auf nunmehr 36 Millionen Euro erhöht. Dies entspricht etwa 2 Prozent der Kapitalanlagen.

Besser als erwartet hatten 2013 die Rentenfonds abgeschnitten, eine schlechtere Entwicklung in einigen Schwellenländern hatte dagegen die Ergebnisse der Wertpapierfonds gedrückt.

Bei den Immobilien mit direkter Beteiligung will das Versorgungswerk sein Portfolio bereinigen. Drei der zwölf eigenen Immobilien wurden daher im vergangenen Jahr verkauft, was zu dem guten Ergebnis beigetrug. Dafür konnten Mietverträge mit wichtigen Mietern zum Teil bis 2027 verlängert werden. Im Bereich der indirekten Immobilienbeteiligungen musste das Versorgungswerk aufgrund von Wertanpassungen Abschreibungen von rund 800.000 Euro vornehmen.

Die Bilanzsumme des Versorgungswerkes belief sich 2013 insgesamt auf 1,87 Milliarden Euro. Nach der Dynamisierung der Renten und Anwartschaften um 0,5 Prozentpunkte blieben 4 Millionen Euro Überschuss übrig. Damit sollen die Neubeiträge dynamisiert werden, damit diese auf das Niveau der Altbeiträge angehoben werden können.

Aktuell beziehen etwa 1800 der 6400 Mitglieder im Versorgungswerk Rente. Die Finanzierung der sogenannten Längerlebigkeit ist ein Risiko, dass das Versorgungswerk wie jedes Rentensystem berücksichtigen muss. Erster Puffer sind die sehr volatilen Wertpapierfonds, zur Absicherung gibt es die erneut aufgestockten Eigenmittel sowie die ebenfalls erhöhte Zinsschwankungsreserve.

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