Lobbyismus

Lanfermann als Schlichter zur PKV

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Berlin -

Der ehemailge FDP-Bundestagsabgeordnete Heinz Lanfermann setzt seine Karriere beim Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) fort. Nach seiner Tätigkeit als gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion wechselt der Jurist ab Januar in die Ombudsstelle des Verbands. Bei Bundestagswahl war der Liberale nicht mehr angetreten.

Der FDP-Politiker wird hauptamtlich für die PKV tätig sein. Wie viel er für die behandelten Fälle erhält, wollte der Verband nicht verraten. Der Ombudsmann hat die Aufgabe, Meinungsverschiedenheiten zwischen Privatversicherten und ihren Versicherungsunternehmen außergerichtlich zu lösen. Sieben Juristen werden Lanfermann bei der Arbeit unterstützen. Im vergangenen Jahr wurden rund 6400 Fälle behandelt.

Lanfermann übernimmt das Amt des außergerichtlichen Streitschlichters von Dr. Helmut Müller, der die Schlichtungsstelle nach dem Tod von Dr. Klaus Theo Schröder übergangsweise seit März geführt hatte. Müller war bereits zwischen 2007 und 2010 als Ombudsmann tätig.

PKV-Chef Uwe Laue lobte Lanfermanns juristische Kompetenz. Außerdem sei er ein Kenner des Gesundheitswesens. Er habe sich in der Rechts- und Gesundheitspolitik als „Mann des Ausgleichs“ bewährt. Dies seien ideale Voraussetzungen für die Führung der neutralen Schlichtungsstelle.

Lanfermann trat der FDP 1975 bei und war unter anderem Mitglied des Landesvorstands Nordrhein-Westfalen und Generalsekretär in Brandenburg. Von 1996 bis 1998 war er als Staatssekretär im Bundesjustizministerium tätig.

Im Bundestag sitzt Lanfermann seit 2005. Er war Fraktionssprecher für Pflegepolitik und Obmann im Gesundheitsausschuss. 2011 wurde er zum gesundheitspolitischen Sprecher der FDP gewählt. Nach der Bundestagswahl 2009 war Lanfermann an den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und FDP in der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege beteiligt.

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