Gesetzlich Versicherte wechseln deutlich seltener ihre Krankenkasse. Das ergab eine Umfrage der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) unter den großen Versorgerkassen. Kündigungen seien zum Teil innerhalb eines Jahres um die Hälfte zurückgegangen, berichtet die Zeitung. Die Kassen führten dies auch auf den einheitlichen Beitragssatz zurück, der von 2009 an gelten wird.
Bei der DAK, Deutschlands zweitgrößter Kasse, habe sich die Zahl der Kündigungen bis einschließlich April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 30.000 halbiert. Die AOK Rheinland-Pfalz verzeichnete 50 Prozent weniger Abmeldungen, obwohl sie mit einem Beitragssatz von 15,5 Prozent zu den teuersten Kassen in Deutschland zählt.
Kritiker des Gesundheitsfonds sehen sich durch das Ergebnis der Umfrage bestätigt. „Es zeigt, dass das sogenannte Wettbewerbsstärkungsgesetz das Gegenteil bewirkt: Es führt zu einer Erlahmung des Wettbewerbs“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Bahr der WAZ. Auch CSU-Gesundheitsexperte Max Straubinger sagte: „Der Wettbewerb sollte eigentlich intensiviert werden. Das kann ich nicht erkennen.“
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