Verschreibungspflicht

PiDaNa: Frauenärzte kämpfen für Rezeptpflicht

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Berlin -

Der Berufsverband der Frauenärzte hat sich gegen die Rezeptfreiheit von Levonorgestrel ausgesprochen. Der Bundesrat hatte am Freitag die Entlassung des Wirkstoffs aus der Rezeptpflicht beschlossen, der Bundestag muss dem noch zustimmen. Aus Sicht der Frauenärzte habe diese politische Entscheidung „mit der Versorgungsnotwendigkeit nichts zu tun“.

Die Pläne des Bundesrats ignorierten die Tatsache, dass in Deutschland die Schwangerschaftsabbruchzahlen gegenüber allen anderen Ländern sänken. In Frankreich und England seien die Abbruchzahlen trotz der Freigabe von Levonorgestrel doppelt so hoch.

Der Verband weist außerdem darauf hin, dass Levonorgestrel nicht Mittel der ersten Wahl sei: Nach ungeschütztem Sex innerhalb der ersten 24 Stunden könne der Wirkstoff nur etwa ein Drittel der Schwangerschaften verhindern. Der neue Wirkstoff Ulipristalacetat (UPA) könne zwei- bis dreimal mehr Schwangerschaften verhindern. UPA sei europaweit verschreibungspflichtig.

Die Frauenärzte hatten zuletzt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin eine überarbeitete Checkliste für die ärztlichen Bereitschafts- und Notdienste in Deutschland für die Beratung publiziert.

„Wir hoffen, dass die Einführung der Rezeptfreiheit nicht zu einer Verschlechterung der Betreuung und Beratung dieser Mädchen und Frauen und damit zu einer Zunahme von Schwangerschaftsabbrüchen führen wird“, so Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.

„Denn die Mädchen und Frauen wissen ohne Beratung vielfach nicht, wann und wie sie das Medikament einnehmen sollen, wie die Erfahrungen aus den anderen Ländern zeigen“, sagte Albring. Es sei schwer zu verstehen, dass das weniger wirksame Medikament den Vorzug vor dem Besseren bekomme, und das erfolgreiche System den schlechteren angepasst werde, so Albring.

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