Patienteninformation

Verheugen verschiebt Pharmapaket

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Das Pharmapaket der EU-Kommission gerät ins Stocken: Wie ein Sprecher der Generaldirektion Unternehmen und Industrie gegenüber APOTHEKE ADHOC erklärte, ist der Gesetzesentwurf von Industrie-Kommissar Günter Verheugen morgen nicht wie geplant auf der Tagesordnung. Es seien noch technische Details zu klären. Zuletzt war Kritik an der Novelle laut geworden. Wann die Kommission ihren Vorschlag vorbringen will, konnte der Sprecher noch nicht sagen.

Verheugens Initiative sieht unter anderem eine Lockerung der Patienteninformation vor. Arzneimittelhersteller sollen Verbraucher künftig auch über „Produkte, Studien, Krankheitsvorbeugung und Preise“ informieren dürfen, schreibt „Focus online“ unter Berufung auf den Gesetzesvorschlag. Bislang ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente nur in den USA und Neuseeland zulässig. Die Bundesregierung hatte sich in einer Stellungnahme zuletzt deutlich gegen eine Lockerung des europaweiten Verbots ausgesprochen.

Ob er mit seinem Projekt durchkommt, ist jedoch fraglich. Gerade beim Thema Patienteninformation ist der Widerstand groß: Neben der Bundesregierung und Verheugens eigener Fraktion der Sozialdemokraten befürchten auch andere EU-Kommissare einen unkontrollierbaren Einfluss der Pharmaindustrie auf die Patienten. Kritiker werfen Verheugen vor, zum Ende seiner Amtszeit Geschenke an die Konzerne zu verteilen. Wenig hilfreich ist es für den Industrie-Kommissar, wenn sich eine große deutsche Tageszeitung in diesem Zusammenhang den Tippfehler „Günter Verbeugen“ leistet.

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