EU-Industriekommissar Günter Verheugen nimmt mit seinem Pharmapaket einen neuen Anlauf: Die EU Kommission wird ihre Richtlinienvorschläge am Mittwoch vorlegen. Nach dem Gesetzesentwurf dürfen Hersteller künftig unter strengen Auflagen auch über verschreibungspflichtige Arzneimittel informieren - Werbung soll aber verboten bleiben. Die Informationen sollen sich am Beipackzettel und den Fachinformationen orientieren und dürfen nicht über Fernsehen oder Radio verbreitet werden.

Mit einer speziellen Kennzeichnungen der Arzneimittelpackungen will Verheugen zudem das Problem der Arzneimittelfälschungen in den Griff bekommen. Eine Umverpackung ist im neuen Entwurf zwar nicht mehr grundsätzlich verboten, doch auch Parallelhändler müssen ihre Packungen künftig mit entsprechenden Merkmalen versehen. Mit einem generellen Verbot der Umverpackungen war Verheugen bei seinem ersten Anlauf auf massive Proteste gestoßen. Im Oktober hatte der Industriekommissar das Pharmapaket nach Protesten anderer EU-Kommissare kurzfristig von der Tagesordnung genommen. Das neue Paket sieht außerdem eine Richtlinie zur Pharmakovigilanz vor.