Verbraucherzentrale

Verbraucherschützer wollen Apotheken schröpfen APOTHEKE ADHOC, 27.04.2010 13:29 Uhr

Berlin - 

Apotheker verdienen aus Sicht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zu viel. „Es kann nicht sein, dass die gesetzlich Versicherten mit Zusatzbeiträgen zur Kasse gebeten werden, während andere ihre Besitzstände wahren“, sagte Vorstand Gerd Billen. Er forderte, die Absenkung des Kassenabschlags zurückzunehmen und die Großhandelsrabatte zu kürzen. Knapp eine Milliarde Euro ließen sich nach Auffassung der Verbraucherzentrale im Arzneimittelvertrieb einsparen.

Billen ist gegen die von der Schiedsstelle beschlossene Absenkung des Kassenabschlags von 2,30 Euro auf 1,75 Euro: „Die Senkung passt nicht zur aktuellen gesellschaftlichen Lage und muss zurückgenommen werden“, fordert Billen. „Jeder Cent Apothekenabschlag spart den Versicherten 6 Millionen Euro.“ Die Absenkung würde die GKV daher jährlich rund 330 Millionen Euro kosten.

Weitere Einsparungen sieht der vzbv bei den Einkaufskonditionen der Apotheken. Hier sollen „zwei Prozent des Großhandelsrabattes zugunsten der GKV abgeschöpft“ werden. Dies könne die Kassen um weitere 600 Millionen Euro entlasten. „Die Koalition und der Gesundheitsminister sind gefordert, Apothekenabschlag und Großhandelsrabatt auf dem Verordnungswege festzulegen und so für mehr Wirtschaftlichkeit im Arzneimittelvertrieb zu sorgen“, fordert Billen.

Auch bei den Ärzten setzt die Verbraucherzentrale den Rotstift an: Die Einkommenssteigerungen der Vertragsärzte sollten von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Einnahmebasis der GKV abhängig gemacht werden. Zudem soll über eine gestärkte ambulante Versorgung Geld im Krankenhaussektor eingespart werden.

Ein Video-Interview mit Dr. Stefan Etgeton vom vzbv finden Sie unter:http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Videos/?v=Mfu0oTepbIY