Arzneimittelmissbrauch

Verbraucherschützer: OTC nur als Kleinpackung

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Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wünscht sich strengere Regeln beim Verkauf apothekenpflichtiger Arzneimittel. „Wir plädieren für eine Begrenzung der Packungsgröße für Endverbraucher, um beim Verkauf ein klares Signal zu setzten“, sagte Susanne Mauersberg, Fachreferentin für Gesundheitspolitik. Denn der bedenkenloser Konsum nach dem Motto „rezeptfrei also harmlos“ könne zu Organschäden, Sucht und Tod führen. Hintergrund ist die erneut verschobene Debatte beim Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht.

In diesem Zusammenhang kritisieren die Verbraucherschützer Werbemaßnahmen, die zu einem verstärkten Verbrauch von Arzneimitteln führen können: „Verkaufsstrategien von Versandapotheken, die ihre Kunden sofort auf Großpackungen leiten, zeugen nicht vom erforderlichen Verantwortungsgefühl des Berufsstandes“, so Mauersberg. Kritisch sieht der vzbv auch die geplante Freigabe der Werbung für Medikamente gegen psychische Störungen.

Der Verband verweist auf die zum Teil erheblichen Nebenwirkungen einiger frei verkäuflicher Medikamente, die zum Beispiel die Verkehrstauglichkeit beeinträchtigten. „Der vzbv begrüßt, dass die Regierung entsprechende Warnhinweise direkt auf die Verpackung aufdrucken lassen will. Auf keinen Fall sollten Medikamente als normale Konsumgüter angesehen werden, die bei jeder kleinen Beschwerde zum Einsatz kommen“, so Mauersberg.

 

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