Verblisterung

SPD-Politiker besucht Steinweg Medical

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Berlin -

Die patientenindividuelle Verblisterung erhöhe die Arzneimittelsicherheit und Wirtschaftlichkeit, findet Burkhard Blienert, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Bei seinem Besuch bei Steinweg Medical in Castrop-Rauxel informierte sich der Politiker über Technikeinsatz und Arbeitsprozesse bei dem Verblisterer. Geschäftsführer Detlef Steinweg forderte den Politiker auf, sich in Berlin für eine Verbesserung beim Thema Vergütung einzusetzen.

Während des Rundgangs lobte der Abgeordnete die hochkomplexen Produktionsprozesse: „Es handelt sich um einen sehr effizienten Herstellungsprozess, der in den vielen Prozessstufen von der Entblisterung bis hin zur Neuverblisterung durch qualifizierte Mitarbeiter gesteuert wird.“

So könne die Compliance für multimorbide Patienten in Einrichtungen der Altenpflege – wirtschaftlich effizient – durch eine patientenindividuelle Arzneimittelbereitstellung gestärkt werden.

Steinweg nutzte den Besuch, um seine Forderungen nach einer Vergütung ins Gespräch zu bringen: Im Hinblick auf die Verordnung, die Abgabe und die Preisberechnung patientenindividueller Fertigarzneimittel bestünde erhebliche Rechtsunsicherheit, so Steinweg.

So enthalte die neugestaltete Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) zwar ausdrücklich das patientenindividuelle Stellen und Verblistern als pharmazeutische Herstellungstätigkeit. „De facto wird aber angenommen, dass lediglich Teilmengen ausgeeinzelt werden und damit preisrechtlich keine Vergütung für die Dienstleistung vereinbart wird.“

Um diese pharmazeutische Dienstleistung weiter zu verbreiten, sei eine Grundregelung für die Aufschläge für das Stellen und Verblistern „absolut notwendig“. Diese könne durch eine Preisvereinbarung zwischen den Spitzenverbänden der Apotheker und den Kassen dargestellt werden.

Zudem wünscht sich Steinweg, Rabattverträge der Krankenkassen für das Verblistern auszusetzen. Diese führten zu erheblichen Mehraufwendungen des Herstellungsprozesses ohne qualitative Verbesserung. „Über Wirkstoffpreise analog zur Hilfstaxe sind die Kosteneinsparungen der Kassen ebenso zu erreichen“, sagte Steinweg. Blienert habe versprochen, die Forderungen in die politische Diskussion in Berlin mit aufzunehmen.

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