Nach Zeitungsanzeige

Verbesserung des ApoRG: Apotheker startet Petition

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Berlin -

Apotheker Dr. Christian Fehske hatte vor knapp zwei Wochen bereits angefangen, gegen die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgesehenen Reformpläne zu trommeln: Zusammen mit anderen Kolleg:innen ließ er eine Anzeige in der Tageszeitung schalten, die die Bürger:innen über die Vorhaben von Karl Lauterbach (SPD) aufklären sollte. Nun folgt der nächste Schritt: Auf der Website Openpetition startete Fehske eine Petition, gerichtet an drei Ampelpolitiker:innen, Verbesserungen am Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) vorzunehmen.

Fehskes Petition „Apothekenversorgung sichern durch Verbesserung des Apotheken-Reformgesetzes“ richtet sich – wie auch schon zuletzt die Anzeige – an die drei Bundestagsmitglieder Timo Schisanowski (SPD), Katrin Helling-Plahr (FDP) und Dr. Janosch Dahmen (Grüne). Alle drei haben ihren Wahlkreis in Fehskes Heimat Hagen. Zu den Inhalten seiner Forderung an die Politiker:innen schreibt der Inhaber:

  • 1. Für den Erhalt unserer wohnortnahen Versorgung ist eine Wiederherstellung der bisherigen Apotheken-Einkaufsmöglichkeiten inklusive handelsüblichem Skonto nur fair und kurzfristig (!) notwendig (nicht erst ab Januar).
  • 2. Für eine gute Beratung und Versorgung wünschen wir uns weiterhin ausschließlich von persönlich anwesenden Apotheker:innen geleitete „Vollversorgungs-Apotheken“, und lehnen „Arzneimittel-Abgabestellen zweiter Klasse“ ab!
  • 3. Für eine zeitgemäße Weiterentwicklung von Apotheken mit zusätzlichen Leistungen (z. B. Präventionsangeboten) kann eine Reform notwendig sein, aber sicher nicht mit dem ersten Entwurf, der von 28 unserer 28 Hagener Apotheken abgelehnt wird, daher: Liebe Hagener MdBs – arbeiten Sie bitte weiter im konstruktiven Dialog auf eine Änderung und Verbesserung hin!

Abschließend erklärt Fehske, dass er und die anderen Hagener Inhaber:innen sich große Sorgen um die Qualität der Versorgung der Bevölkerung machen würden. Die Umsetzung der Reformpläne würde „schlechtere Öffnungszeiten, längere Wartezeiten z. B. bei Rezepturen und Botendienst“ bedeuten und somit „spürbare Verschlechterungen“ für die Bevölkerung. „Zudem vermissen Apothekenmitarbeiter Fairness seitens der Politik, die eine dramatische Verschlechterung von Einkaufsmöglichkeiten zwar anerkennt, aber erst mit vielen Monaten Verspätung korrigieren will“, so der Petent abschließend.

Trommeln auf allen Ebenen

Sammeln konnte Fehske bisher 224 Unterstützer für seine Petition – gerade einmal 4 Prozent der insgesamt benötigten Stimmen. Allerdings läuft die Petition auch erst seit zwei Tagen, weitere Unterschriften werden also folgen. Fehske bewirbt die Aktion auch auf seiner Apotheken-Homepage: „28 der 28 Hagener Apotheken äußern gemeinsam Sorgen um eine Verschlechterung der Arzneimittelversorgung durch die von SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Apothekenreform. Viele Hagener fragen uns: Was können wir tun? – Daher gibt es nun eine Unterschriftenaktion“.

Schon am ersten Tag habe es etwa 100 Unterstützer auf der Papierliste in Fehskes Rathaus-Apotheke gegeben, etwa 100 weitere unterschrieben die Online-Petition. „Bis zum Kabinettsentwurf vom 17. Juli 2024 hoffen wir auf viele weitere Unterstützer!“, so Fehske weiter. Gestartet hat er die Petition am vergangenen Freitag, seit Samstag werden Stimmen gesammelt. Auch die Kommentare dazu auf der Plattform zeigen, dass Fehske mit seiner Forderung auf breite Zustimmung trifft.

Rückmeldungen der drei Adressaten

Rückmeldungen habe es laut Fehske bisher von der SPD und FDP gegeben. „Mit unserer Hagener MdB Katrin Helling-Plahr bin ich dazu in sehr gutem Austausch, sie hatte einige interessierte Rückfragen“, so der Inhaber, der sich aber ohnehin sicher ist, die FDP im Rücken zu haben.

Für ihn war und ist das Büro Schisanowski (SPD) „der primäre Adressat“, auch wenn dieser nichts mit Gesundheitspolitik zu tun habe. Aber Fehkse wohnt nun einmal in dessen Wahlkreis und die Reform stamme von einem SPD-Minister. „Daher habe ich mich auch sehr gefreut, wie schnell sein Büro auf meinen letzten (ausführlichen) Brief reagiert hat: Es hat nicht mal 60 Minuten gedauert, da wollte man schon einen Gesprächstermin vereinbaren mit den Hagener Apotheken, was ich wirklich klasse und genau richtig finde.“ Hier werde nun nach einem geeigneten Termin in den kommenden Wochen gesucht.

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