In der Region Westdeutschland – Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen – wird am 15. November protestiert. Ab 12 Uhr soll die Kundgebung im Park der Partnerstädte in Dortmund starten. Unter den Kolleg:innen aus Rheinland-Pfalz ist die Protesbetreitschaft hoch, wie der Apothekerverband mitteilt.
Am 15. November werden die meisten Apotheken in Rheinland-Pfalz geschlossen bleiben, und zwar ganztägig, wie der Apothekerverband informiert. Die Arzneimittelversorgung wird über die Notdienstapotheken gesichert und aufrechterhalten. Patient:innen müssen somit weitere Wege in Kauf nehmen. Denn die Protestbereitschaft sei hoch. Außerdem wollen mehrere Hundert pharmazeutische Fachkräfte aus den Apothekenteams an der zentralen Protest-Kundgebung in Dortmund teilnehmen.
„Es geht nicht nur um unsere Interessen – wir demonstrieren auch für unsere Patientinnen und Patienten“, erklärt Apothekerin Petra Engel-Djabarian. Eine wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln in gewohnter Qualität gelinge nur, wenn es wieder attraktiv wird, eine Apotheke zu gründen oder zu übernehmen.
In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Apotheken in den vergangenen zehn Jahren von 1084 (2012) auf nur noch 865 Apotheken gesunken. Das Apothekensterben wird sich in den nächsten Jahren noch beschleunigen, da gut ein Drittel der Inhaber:innen in Rheinland-Pfalz älter als 60 Jahre ist – Nachwuchs ist nicht in Sicht.
Die Gründe für das ungebremste Apothekensterben liegen aus Sicht des LAV-Vorsitzenden Andreas Hott auf der Hand: die unfairen gesetzlichen Rahmenbedingungen, der Nachwuchsmangel und überbordende Bürokratie. „Seit Jahren weisen wir auf die brisante Lage hin. Die Apothekerinnen und Apotheker bemühen sich jeden Tag, die Arzneimittelversorgung trotz widriger Umstände aufrechtzuerhalten. In den Gesetzesvorhaben finden die Probleme der öffentlichen Apotheken so gut wie keine Berücksichtigung. Diese Missachtung durch die Politik führt zu einer Destabilisierung der Arzneimittelversorgung in Deutschland“, so Hott.
„Immer weniger Apotheken, eine von Engpässen geprägte Patientenversorgung, zehn Jahre Honorar-Stillstand bei den Apotheken und bisher keine Einsicht der Bundesregierung – so kann und darf es nicht weitergehen!“
Lauterbachs Apothekenreformpläne und die beabsichtigte Erleichterung für Filialgründungen gefährdeten die Hauptapotheken. Es werde eine Axt an die wirtschaftliche Auskömmlichkeit der Hauptapotheken, denen durch derartige Abgabestellen weiter Absatz und Wirtschaftskraft entzogen würde, angesetzt. „Diese Pläne führen zu einer Zwei-Klassen-Versorgung.“
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