Die betroffenen Apothekerverbände weisen die Vorwürfe des Kartellamts, ihre Mitglieder zum Boykott gegen Gehe aufgerufen zu haben, zurück. Der Apothekerverband Nordrhein erklärte in einer Presseaussendung: "Wir distanzieren uns von dem Vorwurf. Im Rahmen des Verfahrens wird sich die Haltlosigkeit des Verdachts herausstellen."
Der Geschäftsführer des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Heinz Weiß, sagte gegenüber der Frankfurter Rundschau (FR): „Ich bin überzeugt, dass sich im Verlauf der Auswertung die Vorwürfe als völlig haltlos erweisen. Das Ganze wird ins Leere laufen.“ Die Apotheker, die dem Großhändler Gehe in den vergangenen Monaten den Rücken gekehrt hätten, hätten auf Grund sachlicher Informationen so entschieden. „Mit jemandem, der einem seine Existenzgrundlage nehmen will, will man nichts zu tun haben. Das haben wir nicht beeinflusst“, so Weiß. Auch der Berliner Apothekerverband wies die Vorwürfe gegenüber der FR zurück.
Der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbandes, Michael Karow, sagte der „Welt“, die Durchsuchungen seien „in der Sache unzutreffend und in der Form unangemessen.“ Die Vorwürfe seien ihm unerklärlich. Karow bezeichnete es aber als vorstellbar, dass viele seiner Kollegen die Geschäftsbeziehung zu Gehe beendet hätten, nachdem der Mutterkonzern Celesio bei DocMorris eingestiegen sei. Dies sei aber immer eine Entscheidung des einzelnen Apothekers. Die Geschäftsführerin des Apothekerverbandes Badem-Württemberg, Ina Hofferberth, sagte der „Welt“: „Wir haben nichts unrechtes getan und nichts zu verbergen.“
Ein Sprecher der ABDA sagte verschiedenen Medien, er könne sich nicht vorstellen, dass der Boykottvorwurf gerechtfertigt sei: „Uns ist nichts von einem Boykott bekannt.“
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