Die Pharmaverbände haben mit Kritik auf den heute vorgestellten Arzneiverordnungs-Report (AVR) reagiert. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) warf der Studie zu den Arzneimittelausgaben vor, nichts zur Versachlichung der Diskussion um eine zukunftsorientierte Arzneimittelversorgung beizutragen. Die Forderung nach zusätzlichen Sparmaßnahmen im Arzneimittelbereich sei so „antik wie ideologisch“ und negiere sowohl die geltende Gesetzeslage nach den Gesundheitsreformen 2006 und 2007 als auch die aktuellen Marktveränderungen vollends, so BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp.
Auch der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) warf den Autoren vor, wieder einmal den Arzneimittelherstellern alle Schuld für Ausgabensteigerungen zuzuweisen, anstatt für Transparenz bezüglich der Einsparungen durch die Rabattverträge zu sorgen. Laut Peter Schmidt, Geschäftsführer von Pro Generika, fehlt es dem AVR in weiten Teilen an Objektivität und Fairness. Wider besseres Wissen halte der AVR an dem Klischee fest, dass deutsche Generika überteuert seien. Durch die alleinige Heranziehung des Apothekenverkaufspreises wird das Bild nicht nur verzerrt, sondern in Bezug auf die deutschen Generikapreise sogar grob verfälscht.
Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) zufolge ist die These des AVR, dass es in der GKV Kostenreserven in Milliardenhöhe gebe, schlicht falsch. Sie basiere nämlich auf der unrealistischen Annahme, dass jeder Arzt jedem Patienten immer das billigste Medikament verschreiben könne. Das geht laut Yzer jedoch komplett an der Versorgungsrealität vorbei.
APOTHEKE ADHOC Debatte