Sozialverband

VdK protestiert gegen Rösler APOTHEKE ADHOC, 28.09.2010 15:23 Uhr

Berlin - 

Unter dem Motto „Stoppt den Sozialabbau!“ startet der Sozialverband Deutschland (VdK) ab dem 1. Oktober eine bundesweite Protestaktion gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Neben der Rentenpolitik richten sich die Proteste vor allem gegen die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und die Öffnung der Zusatzbeiträge.

„Wir wollen verhindern, dass unser Gesundheitssystem aus den solidarischen Angeln gehoben wird“, erklärt der VdK in einer Stellungnahme zur Protestaktion. Anstelle einer Beitragserhöhung für die Versicherten sollten die Arbeitgeber deutlicher in die Pflicht genommen werden, fordert der Sozialverband. Denkbar seien zum Beispiel Standards zur Gesundheitsprävention in den Betrieben.

Die Öffnung der Zusatzbeiträge und der geplante Sozialausgleich seien zudem eine „Mogelpackung“. „Das Bundesversicherungsamt ermittelt nämlich anhand des erwartenden Kassendefizits den zum Ausgleich notwendigen Zusatzbeitrag als Durchschnittswert. Liegt dieser niedriger als der der eignen Kasse, hat der betreffende Versicherte Pech gehabt“, heißt es in der Stellungnahme.

Zentraler Bestandteil der Aktion soll eine Posterkampagne sein. Auf mehr als 10.000 Großflächen sollen drei PR-Motive zu sehen sein. Eines der Motive spricht sich mit dem Werbeslogan „Bittere Pille - Gesundheit muss für alle bezahlbar bleiben“ gegen die Gesundheitsreform der Bundesregierung aus. Der Fachverband für Außenwerbung (FAW) stellt dem VdK im Rahmen dieser Aktion die Werbeflächen kostenlos zur Verfügung.

Von den rund 1,5 Millionen Mitgliedern des Sozialverbandes haben nach eigenen Angaben schon 35.000 ihre Unterstützung zugesichert. Der gemeinnützige Verein war 1950 als Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands gegründet worden und vertritt bis heute die Interessen von chronisch Kranken, Behinderten, Senioren sowie Wehr- und Zivildienstopfern.