Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat heute zum 28. Mal seine „Basisdaten des Gesundheitswesens 2024“ veröffentlicht. Die Ausgaben für die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen sind demnach weiter gestiegen: 2023 waren es 288,4 Milliarden Euro. Das würde sich nun in höheren Zusatzbeiträgen niederschlagen: Zum Jahresbeginn 2024 hat nach Angaben des vdek der durchschnittliche GKV-Beitragssatz einen Rekordwert von 16,3 Prozent erreicht. Es seien dringend wirksame Reformen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite nötig, um die Finanzierung in den zwei Sozialversicherungszweigen nachhaltig zu stabilisieren.
Rund 74 Millionen der 84 Millionen Menschen in Deutschland seien gesetzlich versichert. Das entspricht etwa 90 Prozent der Bevölkerung. Der durchschnittliche Beitragssatz der GKV sei von 16,2 Prozent 2023 auf 16,3 Prozent 2024 gestiegen – und damit auf einem neuen Rekordwert. Dieser sei auf die Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes zurückzuführen, der zum 1. Januar 2024 auf 1,7 Prozent angehoben worden ist. Diese Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes sei unter anderem bedingt durch den Wegfall eines Sonderbundeszuschusses, der sich 2023 auf 2 Milliarden Euro belief. Die Spanne der Zusatzbeitragssätze, die die 94 gesetzlichen Krankenkassen tatsächlich erheben, liege zwischen 0,7 und 2,7 Prozent.
In den letzten Jahren sei die Refinanzierung der Ausgabensteigerungen in der GKV und SPV zu großen Teilen den Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern aufgebürdet worden. „Um die Finanzierung dieser zwei Sozialversicherungszweige zukunftssicher aufzustellen, ist es an der Zeit, die einseitige Belastung der Versicherten und Arbeitgeber zu stoppen und durch langfristig wirksame Reformen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite zu ersetzen“, fordert der vdek.
Die GKV hat im Jahr 2022 Leistungsausgaben von 274,2 Milliarden Euro verzeichnet, 2023 waren es schon 288,4 Milliarden Euro. Auch im kommenden Jahr, so der GKV-Spitzenverband, werde ein Anstieg der Ausgaben erwartet.
Besonders drastisch sei der Anstieg laut vdek im stationären Bereich: Gab die GKV 2012 noch 62,3 Milliarden Euro für Krankenhausbehandlungen aus, waren es zehn Jahre später schon 88,1 Milliarden – und das, obwohl die Fallzahl nach 2019 sogar gesunken sei. Zudem erhielten mehr Menschen Pflegeleistungen.
Die soziale Pflegeversicherung (SPV) zählte 2022 fast 4,9 Millionen Leistungsempfängerinnen und -empfänger; das sei ein Plus von knapp 48 Prozent in nur fünf Jahren. Mit über vier Millionen werde der Großteil dieser Menschen zu Hause gepflegt. In stationären Pflegeeinrichtungen leben rund 691.000 Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger.
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