Kurz vor dem Ende der Legislaturperiode verliert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wahrscheinlich einen ihrer treuesten und langjährigsten Gefährten: Ihr langjähriger Pressesprecher und Kommunikationschef Klaus Vater wechselt einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) zufolge in die Spitze des Bundespresseamtes. Im Bundesgesundheitsministerium wollte man den Bericht nicht bestätigen; alle Entscheidungen sollen in der kommenden Woche fallen.
Laut LVZ wurde Vater von Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen und soll nun in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt als stellvertretender Regierungssprecher zu noch höheren Ehren kommen. Während Vater bislang streng die Politik der Ministerin durchsetzte, muss er in Zukunft ganz die Linie der großen Koalition vertreten.
Der Job dürfte zum Karriere-Höhepunkt des leidenschaftlichen Sozialdemokraten werden. Denn Vater, der beispielsweise auch für Apotheker und Ärzte klare Worte findet, steht kurz vor der Rente.
Steinmeier hat die Angelegenheit laut LVZ sowohl mit der Kanzlerin als auch mit Schmidt besprochen. Vater tritt damit die Nachfolge von Dr. Thomas Steg an, des bisherigen Vize-Sprechers der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Steg übernimmt Ende Juli bis zur Wahl die Rolle des persönlichen Kommunikationsberaters für Steinmeier bei dessen Wahlkampagne als Spitzenkandidat. Innerhalb der SPD einigte man sich am Donnerstagabend über die koordinierende Rolle Stegs.
In den vergangenen Tagen hatte die Personalie Steg zu Verstimmungen zwischen den Regierungsparteien und auch dem Kanzleramt geführt. Mehrere von Steinmeier vorgeschlagene Kandidaten für Stegs Nachfolge waren von der Kanzlerin abgelehnt worden. Erst mit Vater konnte der Vize-Kanzler offenbar punkten.
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