Todesspritzen

USA fragen Rösler nach Thiopental dpa/APOTHEKE ADHOC, 08.06.2011 15:51 Uhr

Berlin - 

Die USA haben Deutschland um die Lieferung des Hypnotikums Thiopental für die Todespritze gebeten. Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) sagte nach seiner Rückkehr von der USA-Reise mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sein amerikanischer Amtskollege Gary Locke habe das Thema in Verbindung mit dem offenen Welthandel und den Einsatz von Medikamenten aufgeworfen. Rösler sagte: „Ich habe das zur Kenntnis genommen und abgelehnt.“

Das Betäubungsmittel wird für Narkosen verwendet. In den USA dient es überwiegend zur Vorbereitung auf eine Hinrichtung durch die Giftspritze. Rösler sagte, als Gesundheitsminister habe er die deutschen Pharmakonzerne bereits gebeten, das Mittel nicht zu diesem Zweck zu exportieren. Sie hätten zugestimmt, obwohl sie es rechtlich liefern dürften. „Als Wirtschaftsminister würde ich es unterbinden und sehen, ob jemand dagegen klagen würde.“