Unterschriftenaktion

MeckPomm-Apotheker waren am fleißigsten

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Berlin -

1,2 Millionen Bürger haben den Aufruf zum Schutz der Apotheken vor Ort unterschrieben – aneinandergereiht ergibt das eine Strecke von mehr als 20 Kilometern. Die meisten Stimmen konnten – in Relation zur Einwohnerzahl – in Mecklenburg-Vorpommern gewonnen werden, gefolgt von Brandenburg und dem Saarland. Der Kammerbezirk Nordrhein steuerte prozentual die wenigsten Unterschriften zum Gesamtergebnis bei.

Nach ABDA-Angaben haben sich bundesweit 6152 Apotheken an der Aktion „Gesundheitssystem in Gefahr“ beteiligt, das sind 31 Prozent aller Apotheken. Die eifrigsten Unterschriftensammler waren die Apotheker in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurden gut 55.000 Unterschriften gezeichnet. Das Bundesland im Norden hat 1,6 Millionen Einwohner, die Quote liegt damit bei 3,4 Prozent.

Bernd Stahlhacke, Geschäftsführer der Apothekerkammer, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Dieses Thema hat die Kollegen in den Apotheken sehr bewegt, mehr als frühere Themen. Es drängte die Apotheker, selbst etwas zu tun.“ Zudem sei die Brisanz des Problems gesehen worden: „Als Flächenland wären wir besonders betroffen, wenn Apotheken wegfielen. Dann wird der Weg bis zur nächsten Apotheke nämlich noch ein Stückchen weiter – diese Gefahr haben alle erkannt.“

In ihrer Statistik gibt die ABDA an, dass in Mecklenburg-Vorpommern 291 von 406 Apotheken an der Unterschriftenaktion teilgenommen haben. Das entspricht einer Quote von 72 Prozent. Auch damit wäre das Bundesland Spitzenreiter. Allerdings sind diese Angaben nur geschätzt. Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfe die Zahl der Teilnehmer in den einzelnen Bundesländern nicht genannt werden, so die ABDA. Daher wurden die regionalen Angaben aufgrund der bundesweiten Teilnehmerquote hochgerechnet – auf Basis des bundesweiten Durchschnitts von 189 Unterschriften pro Teilnehmer.

In Schleswig-Holstein wurden 40.975 Unterschriften gesammelt. Das ist eine durchschnittliche Quote von 1,4 Prozent bezogen auf die Einwohnerzahl. Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer, ist damit nicht ganz zufrieden: „Wir sind gut vernetzt und haben ein funktionierendes Kommunikationssystem. Aber es hätten durchaus mehr Unterschriften sein können.“ Er befürchtet, dass einige Apotheker die Brisanz des Problems bisher nicht erkannt haben. „Viele denken vielleicht, das Problem geht sie nichts an. Wenn in der Stadt eine Apotheke schließt, haben sie einen Konkurrenten weniger.“ Auf dem Land sei das Problem für die Patienten schlimmer.

Im Saarland konnten die Apotheken relativ betrachtet mehr Unterschriften sammeln. Dort waren es 20.454 Unterschriften bei einer Millionen Einwohner, das entspricht einer Quote von 2,1 Prozent. Carsten Wohlfeil, Geschäftsführer beim Apothekerverband, freut sich entsprechend: „Ich bin mit dem saarländischen Ergebnis sehr zufrieden, wir haben überdurchschnittlich gut abgeschnitten und das vor dem Hintergrund, dass wir unsere Apotheker nur einmal informiert haben. Wir haben auch viele politische Gespräche geführt, mit Ausnahme der FDP sind im Saarland alle Parteien für ein Rx-Versandverbot.“ Möglicherweise hat auch der aktuelle Landtagswahlkampf an der Saar zu einer erhöhten Sensibilisierung geführt.

Die beiden Schlusslichter der Unterschriftenliste sind die Kammern Niedersachsen und Nordrhein. Niedersachsens 1960 Apotheken sammelten nur 75.135 Unterschriften, das entspricht einer Quote von 0,9 Prozent. Laut ABDA-Hochrechnung beteiligte sich dort nur jede fünfte Apotheke. Im Kammerbezirk Nordrhein fiel die Quote noch niedriger aus. Mit 75.135 Unterschriften gab es in der Bevölkerung nur eine Unterstützerquote von 0,8 Prozent. Laut ABDA-Schätzung beteiligten sich im drittgrößten Kammerbezirk nur 17 Prozent der 2282 Apotheken an der Aktion.

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