Zytostatikaversorgung

Unterschriften gegen AOK-Vertrag APOTHEKE ADHOC, 01.02.2010 15:22 Uhr

Berlin - 

Die Ausschreibung der AOK Berlin-Brandenburg für parenterale Rezepturen wird zum Politikum: Die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) ruft zum Widerstand auf. In Apotheken, bei onkologischen Fachverbänden und Patientenorganisationen sollen Unterschriften für eine sichere und qualitativ hochwertige Zytostatikaversorgung gesammelt werden. Auf einem onkologischen Fachkonkress hat die DGOP am Wochenende die Resolution beschlossen.

Die AOK hatte angekündigt, mit Apotheken Einzelverträge zur ambulanten Versorgung von Onkologiepatienten mit Rezepturen aus Fertigarzneimitteln abzuschließen. Die Verträge sollen am 1. April starten und sind auf ein Jahr befristet. Die Kasse will den Zuschlag vom Preis abhängig machen.

„Für eine sichere Krebstherapie, auf die jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens angewiesen sein wird, ist eine Ausschreibung alleine über den niedrigsten Preis ein sehr schlechter Ratgeber“, so DGOP-Präsident Klaus Meier. Bewährte Versorgungsstrukturen könnten mit der neuen Politik der AOK zerschlagen werden.

Vielerorts arbeiteten Apotheken und onkologische Praxen vertrauensvoll und auf hohem Qualitätsniveau zusammen. Meier befürchtet, dass bei den einjährigen Vertragslaufzeiten ständige Umstrukturierungen notwendig sind.